Für die Vorzugsausgabe seines jüngst erschienenen Zeichnungsbuchs hat uns Peter Handke eine Suite von 20 Pilzdrucken geschaffen, die wir Ihnen als Zyklus in Buchform vorstellen wollen, bevor die Blätter, die alle Unikat-Charakter haben, an Handke-Sammler in der ganzen Welt zerstreut werden. Handkes Pilzdrucke haben als Ausgangspunkt kleine Pilze, die er auf seinen Spaziergängen im Wald findet und in seinen Notizbüchern presst. Dabei entstehen nach dem Zufallsprinzip der Natur seltsam phantastische Figuren, in denen in Blasen gelblich-brauner Flüssigkeit, die sich aus der Feuchtigkeit der Pilze durch den Vorgang des Pressens ergibt, die getrockneten Reste der Schwämme zurückbleiben wie Zellkerne in einer Plazenta. Die kleinen monochromen Blätter, die in allen Schattierungen von Braun bis Schwarz changieren, sind von hohem graphischen Reiz. Sie erinnern in ihrer Leichtigkeit und Zartheit an die schwarzweißen Aquarelle von Victor Hugo oder die graphischen Blätter des Komponisten John Cage. Mit kurzen Textzitaten aus Peter Handkes Buch Versuch über den Pilznarren.