Die Karriere der Influencerin Sarah nimmt ein jähes Ende als sich eine ihrer Followerinnen umbringt und die Community Sarah dafür die Schuld gibt. Doch es bleibt nicht nur bei Hasskommentaren im Netz. Auch in ihrem realen Leben wird Sarah bald bedroht und verfolgt.
Das erste, was mir an dem Buch ins Auge gestochen ist, war sein wirklich schönes, besonderes Cover. Vom Thema her hat mich das Buch ja erst nicht so interessiert, weil Influencer und das Leben im Internet nicht so meine Welt sind. Dann hat die Story mich aber schnell gefesselt. Eine Frage jagt die nächste. Man muss unbedingt weiterlesen, verdächtigt alle möglichen Personen und wird von einigen unerwarteten Wendungen überrascht. Genauso wie ich es liebe. Der angenehme Schreibstil sorgt zusätzlich dafür, dass man immer noch ein paar Seiten liest; und schwupps ist man am Ende angelangt. Schade!
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Sarah geschrieben. Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel aus der Sicht des Stalkers, die sich durch die kursive Schrift gut vom Rest der Geschichte abheben.
Sarah wird authentisch und menschlich geschildert mit Ecken, Kanten und Zweifeln, was sie mir sympathisch macht. Sie hat wie viele Influencer jahrelang an ihrem perfekten Image gearbeitet. Aber natürlich ist sie in Wirklichkeit alles andere als perfekt. Die Autorin schafft es super diese Diskrepanz zwischen Realität und Scheinwelt und die Probleme, die damit sowohl für den Influencer selbst als auch für die Fans einhergehen können, zu beschreiben.
Die Autorin fängt ein super aktuelles Thema ein und regt zum Nachdenken an: Sagt eine große Zahl an Internetfreunde etwas über die Anzahl der echten Freunde aus, die in der Not für einen da sind? Ist es wirklich so gut, sein ganzes Leben in den Sozialen Netzwerken zu teilen?