Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
Ihr 18% Rabatt11 auf ausgewählte Eurographics Puzzles mit dem Code PUZZLE18
Jetzt einlösen
mehr erfahren
product
cover

Februar 33

Der Winter der Literatur

(3 Bewertungen)15
160 Lesepunkte
Buch (kartoniert)
Buch (kartoniert)
16,00 €inkl. Mwst.
Zustellung: Di, 25.02. - Do, 27.02.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen
DER BESTSELLER VON UWE WITTSTOCK JETZT ALS TASCHENBUCH

Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch für die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzählt von Tag zu Tag, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz für Thomas Mann und Bertolt Brecht, für Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin und viele andere immer fester zuzog.

Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon früh morgens fährt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in München derweil kümmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, dafür umso mehr um seinen Vortrag über Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen, entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers «Machtergreifung», die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten. Er vergegenwärtigt die Atmosphäre dieser Tage, die von Angst und Selbsttäuschung unter den Schriftstellern, von Passivität bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben fürchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.

  • " Ein erschütternd spannendes Buch. " Elke Heidenreich, SPIEGEL Online
  • " Packend und beängstigend: die Verwandlung Deutschlands in eine Hölle aus Diktatur und Terror. " Sten Nadolny
  • " Eine große Erzählung des Niedergangs einer großen literarischen Epoche. " Hilmar Klute, Süddeutsche Zeitung
  • " Wie gefährlich Literatur und Journalismus für autoritäre Regime sein können das ist der tiefere Kern des Buches. " Stephan Lamby
  • " Ein Schnappschuss der düstersten Zeit der deutschen Literaturgeschichte, erhellt von den Geistesblitzen eines hellwachen Autors. " Jan Küveler, Literarische Welt

Inhaltsverzeichnis

Ein Schritt über die Klippe * Der Monat, in dem sich alles entschied

Der letzte Tanz der Republik * Samstag, 28. Januar
Die Hölle regiert * Montag, 30. Januar
Äxte an der Tür * Dienstag, 31. Januar
Fremdblütige Machwerke * Donnerstag, 2. Februar
Die genähte Zunge * Freitag, 3. Februar
Weiß nicht, was tun * Samstag, 4. Februar
Beerdigung im Regen * Sonntag, 5. Februar
Sitzungsroutine * Montag, 6. Februar
Hässliche, kleine, gewaltsame Naturen * Freitag, 10. Februar
Schutzstaffel für Schriftsteller * Sonntag, 12. Februar
Männer in Schwarz * Montag, 13. Februar
Fieber und Flucht * Dienstag, 14. Februar
Die Tür zuschlagen * Mittwoch, 15. Februar
Die kleine Lehrerin * Donnerstag, 16. Februar
Ich gehe. Ich bleibe * Freitag, 17. Februar
Kein Schatz im Silbersee * Samstag, 18. Februar
Was soll das Schreiben noch? * Sonntag, 19. Februar
An die Kasse! * Montag, 20. Februar
Ziemlich gute Tarnung * Dienstag, 21. Februar
Die nächsten Wochen überleben * Mittwoch, 22. Februar
Minister zu Gast * Freitag, 24. Februar
Bürgerkriegsgericht und Polizeischutz * Samstag, 25. Februar
Reiseempfehlungen * Montag, 27. Februar
Die Diktatur ist da * Dienstag, 28. Februar
Aus der Welt gefallen * Mittwoch, 1. März
Die falsche Mutter * Freitag, 3. März
Nicht aufmachen! * Samstag, 4. März
Stimmabgabe * Sonntag, 5. März
Die Einsamkeit des Emigranten * Montag, 6. März
Mut, Angst und Feuer * Dienstag, 7. März
Lauter Abschiede * Mittwoch, 8. März
Unerwartete Attacken * Freitag, 10. März
Letzte Tage * Samstag, 11. März
Abfahrten * Montag, 13. März
Der Anblick dieser Hölle * Mittwoch, 15. März

Wie es weiterging * 33 Lebensabrisse


Nachwort
Dank
Benutzte Literatur
Personenregister
Bildnachweis

Produktdetails

Erscheinungsdatum
21. Februar 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
288
Autor/Autorin
Uwe Wittstock
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Abbildungen
mit 30 Abbildungen
Gewicht
282 g
Größe (L/B/H)
191/121/22 mm
Sonstiges
broschiert
ISBN
9783406814976

Entdecken Sie mehr

Portrait

Uwe Wittstock

Uwe Wittstock ist Schriftsteller und Journalist und war bis 2018 Redakteur des Focus. Zuvor hat er als Literaturredakteur für die FAZ, als Lektor bei S. Fischer und als stellvertretender Feuilletonchef und Kulturkorrespondent für die Welt gearbeitet. Er wurde mit dem Theodor-Wolff-Preis für Journalismus ausgezeichnet.

Bewertungen

Durchschnitt
3 Bewertungen
15
2 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
3
4 Sterne
0
3 Sterne
0
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
Von Renas Wortwelt am 09.09.2024

Faszinierendes, unglaublich gut geschriebenes Tagebuch erschreckender Ereignisse

Von seinem kürzlich erschienenen Buch Marseille 1940 war ich absolut begeistert und eingenommen. Eine Lesung des Autors daraus mit hochinteressanten Berichten aus seiner Recherche und spannenden Informationen über den Buchinhalt hinaus hat mich dazu bewogen, auch dieses Buch, das jetzt neu als Taschenbuch herauskam, zu lesen. Und auch davon bin ich begeistert. Am Tag, als es bei mir ankam, nahm ich es sofort zu Hand und konnte es nicht mehr weglegen, bis ich es ausgelesen hatte. Spannender und fesselnder kann auch ein hochkarätiger Thriller nicht sein. Und die erschreckenden Parallelen zu aktuellen Geschehnissen drängen sich geradezu auf. In Tagebuchform beginnend kurz vor dem Tag der Machtergreifung am 30. Januar 1933, erzählt Uwe Wittstock von den dramatischen und rasanten Entwicklungen, die sich vor allem für die Künstler und Schriftstellerinnen, für Journalisten und Politikerinnen ergaben. Menschen, die plötzlich Verfolgte waren, deren Bücher nicht mehr gelesen, deren Meinung nicht mehr gehört werden durfte. Heinrich Mann, die Kinder seines Bruders Thomas, Klaus und Erika, Bertold Brecht, Hermann Kesten, Erich Kästner, Erich Maria Remarque, die Liste ist lang, die Liste der Namen derer, die sich plötzlich mit der alles entscheidenden Frage konfrontiert sahen: Gehen oder bleiben. Else Lasker-Schüler oder Käthe Kollwitz, Alfred Döblin und Walter Mehring, Egon Erwin Kisch, sie alle mussten Verfolgung und schlimmeres befürchten. Und dann gab es noch die, die meinten, so schlimm werde es ja nicht werden, man solle doch abwarten. Und dann diejenigen, die sich in den neuen Umständen etablierten, sich dem Druck beugten oder sich gar gemein machten mit den neuen Machthabern. Wie so manche in der Akademie der Künste, in der Sektion der Literatur, die von dem neuen kommissarischen Kultusminister zum Ausschluss so berühmter Mitglieder wie Heinrich Mann gezwungen wird. Nur wenige der Mitglieder protestieren, wollen sich dagegen wehren, doch auch sie verstummen schließlich. Doch es trifft nicht nur Kulturschaffende, auch Politiker werden verfolgt, verprügelt, eingesperrt, gefoltert, alles ohne Handhabe, ohne Kontrolle, verschwinden in Gefängnissen und Lagern. Es geht rasend schnell, es dauert nur wenige Wochen, es braucht nur wenige Gesetze, die Hindenburg willfährig unterzeichnet. Und jede freie Meinungsäußerung, jede Kritik am Regime, alles wird plötzlich lebensgefährlich. Uwe Wittstock schafft es, durch die Tagebuchform eine enorme Spannung zu erzeugen, man fiebert mit den Betroffenen, hofft wider besseres Wissen, ist entsetzt über die Geschwindigkeit, mit der jede demokratische Ordnung außer Kraft gesetzt wird. Am Ende jedes Tages, den er aufzeichnet, sind, im Stil von Polizeimeldungen, kurze Notizen angefügt über die an jenem Tag in Deutschland getöteten und verletzten Menschen, bei Demonstrationen, bei Protesten, bei Schlägereien der SA und der SS. Das Buch nimmt einem fast den Atem und die Gefahren, die einer Demokratie, die sich nicht rechtzeitig wehrt, drohen, die Gefahr, dass sich ähnliches wiederholt, sind leider so real, so gegenwärtig. So ist dieses Buch beklemmend, erschreckend und doch so ungemein wichtig, dass man sich wünscht, es würde Pflichtlektüre in den Schulen, besonders in manchen Regionen Deutschlands. Uwe Wittstock Februar 33: Der Winter der Literatur C.H. Beck, April 2024 Taschenbuch, 288 Seiten, 16,00 €