Yasmin Shakarami versammelt so viele Vorurteile in Rea, schürt ihre Wut und Unwissenheit, zeigt die Ignoranz und Hochmütigkeit, der sie unterliegt. Ihre Entwicklung ist augenöffnend, schonungslos und ehrlich, aber auch schmerzend langsam. Mit all den authentischen Gedanken, denen man sich unweigerlich stellt, wenn das eigene Handeln reflektiert wird, mit all der Abwehr und Ungläubigkeit.
Die Geschichte vereint Feminismus, Hoffnung, Female Rage, Selbstbestimmung, Liebe, Diversität, Angst und die Tragweite von Macht. Sie zeigt Frauen, die sich ihre Freiheit im Verborgenen erkämpfen und täglich mit Furcht, aber auch so viel Freude im Herzen leben. Der Schreibstil ist bildhaft, ausdrucksstark, reich an Emotionen und bedrückend schön. So viele Momente, die ich anhalten, so viele Gefühle, die einfangen wollte. Was für eine grandiose Umsetzung der Thematik, was für eine Charaktertiefe und emotionale Entwicklung!
Fazit: Yasmin Shakarami hat in »Sturmflirren« eine tiefgehende, schmerzliche und genauso beeindruckend schöne Geschichte festgehalten, der ich mich kaum entziehen konnte!