Zum ersten Mal sah ich Rupert Schwinger an einem schwülen Julitag. Die Sonne stand hoch am Himmel, und die Luft flimmerte über dem kleinen See. Der blonde Junge schlüpfte aus seinem Hemd und legte es über einen umgestürzten Baumstamm. Dann setzte er sich auf den Boden, öffnete die Schultasche, um ein belegtes Brot daraus hervorzuholen, und begann mit herzhaftem Appetit zu essen.
Rupert war nicht älter als vierzehn Jahre, aber für sein Alter überraschend groß und kräftig. Als er das Brot verspeist hatte, bückte er sich und holte unter dem Baum eine Angelrute hervor. Aus der Hosentasche zog er eine Blechbüchse und öffnete sie. Ein halbes Dutzend dicker Würmer krümmten sich darin. Er packte einen von ihnen und spießte ihn auf den Angelhaken. Dann stand er auf, warf die Angel aus und pfiff vergnügt vor sich hin.
Als er meine Schritte hörte, wandte er den Kopf und kniff die Augen zusammen. Interessiert ließ er seinen Blick über mein pechschwarzes Haar streifen, das mir in langen Strähnen lose über die knochigen Schultern fiel.
Das Haus Zamis 66 - Das Haus der schwarzen Tränen
Buch (kartoniert)
14,95 €
Dämonen können keine Tränen vergießen, so heißt es. Es sei denn, es ist eine schwarze Träne. Sie verleiht dem, der sie besitzt, vollkommene Macht über den Dämon. Coco Zamis indes glaubt, das wahre Gesicht des Hohen Gremiums erkannt zu haben - aber was ist Trug, was Wahrheit? Und stimmen ihre Erinnerungen: dass sie in ihrer Jugend schon einmal ins Haus der schwarzen Tränen verbannt worden ist? Enthält die Romane:155: »Aurora«156: »Das Haus der schwarzen Tränen«
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