The Witcher: die Bücher um Geralt, den Hexer von Riva
Wer an traditionelle Fantasy gewöhnt ist, wird sich über den Schreibstil und die Erzählweise der
"The-Witcher"-Bücher vermutlich zunächst einmal wundern. Statt strahlender Helden in polierter Rüstung gibt es dort professionelle Monsterschlächter, die sich nicht zu schade sind, im Schlamm - oder auch mal in den Eingeweiden einer erlegten Bestie - zu wühlen. Die Zauberinnen sind unfruchtbar, und der unterhaltsame Barde kann seine Finger nicht von den Frauen lassen. Hinzu kommen zahlreiche Anspielungen auf mitteleuropäische Märchen, eine Prise Satire und seitenlange Dialoge, die den geneigten Leser gleichzeitig emotional berühren und zum Lachen bringen. Kurz: "The Witcher" ist keine gängige Fantasy und dennoch - nicht erst seit der Netflix-Serie - Literatur, die echte Fantasy-Fans nicht links liegen lassen sollten.
Die Serie "The Witcher" begann mit einem Kurzgeschichtenwettbewerb, bei dem der polnische Autor Andrzej Sapkowski ein erstes Abenteuer mit dem Titel "Der Hexer" einreichte. Seine Motivation: Er hielt es für unrealistisch, dass unbedeutende kleine Leute in den Märchen Drachen besiegten, während erfahrene Ritter daran scheiterten. Müsste es dafür nicht Profis geben? So wurde Geralt von Riva (je nach Übersetzung auch Geralt aus Rivien) geboren, seines Zeichens Hexer, der sein Leben dem Jagen und Töten von Monstern widmet. Doch die Bücher zu "The Witcher" auf das Töten von Monstern zu reduzieren, wäre ungerecht. Tatsächlich ist die Handlung der "The-Witcher"-Serie zugleich auch einfühlsam, emotional, in Teilen zart und herzzerbrechend, dann wieder witzig und blutig - kein Wunder, dass sie heute schon als Klassiker des Genres gilt.
Und wenn Sie bereits alle Bücher zu "The Witcher" kennen, warten bei Hugendubel viele weitere
Fantasy-Literaturreihen darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
Darum geht es in den Büchern zu "The Witcher" von Andrzej Sapkowski
Der Hexer Geralt hat wahrlich kein einfaches Leben. Als Kind wurde er seiner Mutter entrissen, weil sein Vater in einem Moment der Hilfebedürftigkeit einem anderen Hexer das versprochen hatte, "das er schon zu Hause hatte, ohne davon zu wissen". Diese aus Märchen bekannte Formulierung nennt sich in "The Witcher" das "Gesetz der Überraschung" und stellt ein Band des Schicksals her, dem sich die Menschen, Elfen usw. nicht widersetzen können. So kam Geralt zu den Hexern und wurde dort der Kräuterprobe unterzogen - einem schmerzhaften und gefährlichen Ritual, das die ausgewählten Kinder entweder tötet oder zu starken Mutanten macht, die für ihre Aufgabe als Monsterschlächter gut geeignet sind.
Der unwillige Held der "The-Witcher"-Serie zieht also durch die Lande, sucht nach Aufträgen und ist daran gewöhnt, dass man ihn gleichermaßen braucht und fürchtet. Nicht selten wird er aus der Stadt verjagt - schließlich ist das Fremde immer unheimlich. Dennoch hat Geralt auch Gefährten, allen voran den übersprudelnd fröhlichen Barden Rittersporn, der auf seiner Laute stets das passende Liedchen klimpert und Geralts Leben oft schwieriger, aber hin und wieder auch etwas leichter macht. Dann gibt es da noch Yennefer von Vengerberg, eine schöne und sehr temperamentvolle Zauberin, an die Geralt durch seinen letzten Wunsch an einen Dschinn gebunden ist. Die Kurzgeschichte, die davon erzählt, verleiht auch gleich dem ersten Buch der Serie "The Witcher" seinen Titel: "Der letzte Wunsch".
Völlig auf den Kopf gestellt wird Geralts Leben jedoch, als er selbst - als Ungläubiger - das Gesetz der Überraschung nutzt ... und erst Jahre später feststellt, dass tatsächlich ein Kind geboren wurde, das nun an ihn gebunden ist. Anders als alle bisherigen Hexer ist die Prinzessin Cirilla von Cintra, genannt Ciri, jedoch kein Junge. Und das ist erst der Anfang der Schwierigkeiten.
Übrigens können Sie alle Bücher der Hexer-Saga nicht nur in gedruckter Form lesen, sondern auch sämtliche
eBooks von "The Witcher" auf Ihrem bevorzugten Lesegerät genießen.
Die Bücher von "The Witcher" in der richtigen Reihenfolge
Die Erzählweise von "The Witcher" ist ungewöhnlich, um es milde auszudrücken. Nicht immer wird die Geschichte chronologisch erzählt, vielmehr dürfen Sie sich auf Zeitsprünge und Parallelhandlungen gefasst machen, die oft auch von verschiedenen Figuren nacherzählt werden. Apropos: Die Figuren von "The Witcher" sind unter anderem deshalb so liebenswert, weil sie immer wiederkehren - auch dann, wenn man schon längst nicht mehr mit ihnen rechnet. All das ist faszinierend und macht es zugleich ein wenig schwierig, den Überblick zu behalten. Lesen Sie Andrzej Sapkowskis "The Witcher" daher in dieser Reihenfolge - die Kurzgeschichtenbände gehören dabei fest zur Story und sollten nicht übersprungen werden.
- Der letzte Wunsch (Kurzgeschichtenband)
- Das Schwert der Vorsehung (Kurzgeschichtenband)
- Zeit des Sturms
- Das Erbe der Elfen
- Die Zeit der Verachtung
- Feuertaufe
- Der Schwalbenturm
- Die Dame vom See
- Etwas endet, etwas beginnt (Kurzgeschichtenband)
Die meisterhafte deutsche Übersetzung der "The-Witcher"-Bücher fertigte Erik Simon an. Wer der polnischen Sprache nicht mächtig ist und nicht auf Deutsch lesen möchte, hat die Möglichkeit, die gesamte Saga auch auf Englisch zu entdecken. Die Bände dazu finden Sie bei Hugendubel unter den
fremdsprachigen Büchern von "The Witcher", unter anderem auch in Form von Sammelbänden, Box-Sets und wunderschön illustrierten Einzelbänden.
Wussten Sie, dass die Netflix-Serie "The Witcher" nicht die erste Verfilmung der Buchreihe war? In Polen waren Geralt, Rittersporn, Yennefer und Ciri schon vor Langem so beliebt, dass nicht nur ein Spielfilm, sondern auch eine 13-teilige Fernsehserie produziert wurde - allerdings nur in polnischer Sprache.