Oberösterreich, Mitte des 18. Jahrhunderts: Ein Karpfenteich reflektiert das Grau des Himmels. Ein tiefer, dunkler Wald schluckt das Sonnenlicht. Auf einem Hügel wird eine Hingerichtete zur Schau gestellt. Als Exempel. Als Warnung. Ein Omen? Die tiefreligiöse und hochsensible Agnes betrachtet die tote Frau mit Mitleid. Auch mit Sehnsucht, denn sie fühlt sich fremd in der gefühlskalten Welt ihres Mannes Wolf, in die sie gerade eingeheiratet hat. Immer mehr zieht sich Agnes zurück, immer erdrückender wird ihre Melancholie. Eine Gewalttat scheint ihr bald der einzige Ausweg.
Der Volksmund des 18. Jahrhunderts sagte, melancholische Menschen seien im Bad des Teufels gefangen. DES TEUFELS BAD bringt den Zuschauer in das bäuerliche Milieu des 18. Jahrhunderts und vermittelt mit Bravour seine isolierende Enge und Finsternis. nach ICH SEH ICH SEH gelingt Veronika Franz und Severin Fiala ein weiterer Geniestreich, der auf der Berlinale 2024 mit dem Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung geehrt wurde.
Die gefeierten Genre-Spezialisten Veronika Franz und Severin Fiala präsentieren mit DES TEUFELS BAD ein wuchtiges Werk über ein bisher unbeleuchtetes Kapitel europäischer Geschichte und zeichnen darüber hinaus ein universelles Bild vom gesellschaftlichen Umgang mit Außenseitern und Tabus.
Auf der Berlinale wurde Kameramann Martin Gschlacht mit dem Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung ausgezeichnet: Seine archaischen Bilder prägen diese filmische Ausnahmeerscheinung ebenso wie die herausragende schauspielerische Leistung von Anja Plaschg, die als Soap&Skin zudem die Filmmusik komponierte.
Auszeichnungen:
Österreichischer Filmpreis 2024: Bester Spielfilm | Beste weibliche Hauptrolle (Anja Plaschg) | Beste weibliche Nebenrolle (Maria Hofstätter) | Beste Kamera | Beste Montage | Bestes Maskenbild | Bestes Szenenbild | Beste Musik
Berlinale 2024: Silbernen Bären - Herausragende künstlerische Leistung (Martin Gschlacht, Kamera)
Europäischer Filmpreis 2024: Bestes Kostümbild
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW): Prädikat »besonders wertvoll«
Inhaltsverzeichnis
- Berlinale-Panel in der Charité zu Frauen und Ritualmord anlässlich DES TEUFELS BAD
- Interview mit Historikern Kathy Stewart
- Q&A zum Kinostart mit dem Regie-Duo
- Trailer