"Gerade mal 60 Jahre ist es her, dass Patrick Leigh Fermor seinen karibischen Reisebericht in England veröffentlicht hat, und doch führt er heute in eine Welt, die es so nicht mehr gibt. Die Entwicklung von Kreuzfahrten zum Massentourismus hat Westindientouren in Nummernrevuen mit austauschbaren Etappen verwandelt. Dagegen erscheinen Fermors mitreißende Beschreibungen von Inseln wie Guadeloupe, Martinique, Dominica und Barbados sowie ihren kleinen Schwestern als phantastische Variationen eines großen Themas: des gewaltsamen Vordringens der Europäer in eine Inselwelt, deren eingeborene Bevölkerung von Zuwanderern und afrikanischen Sklaven verdrängt wurde.
Jede Insel ist hier noch ein Paradies für sich. Sie alle sind verloren, doch leben sie in Geschichten fort, die Fermor dort erlebt oder vor Ort aufgespürt hat."
[Quelle: Ulrich Baron, Vorgelesen - Die wichtigsten Bücher der Woche, Spiegel Online]
"Ausreißen! Ein Frühwerk von Sir Patrick Fermor zeigt eine fantastische Karibik . . . Im Leichtsinn, den das Buch atmet, im Dahinschippern von Insel zu Insel vor und hinter dem Winde, im Entlassensein in die ganze Welt und Sichverlieren in kreolische Tagträume schwingt, wiewohl nie ausgeprochen, das Glück des siegreich bestandenen Krieges nach, den Fermors Generation geführt hatte. . . . Fermor zeichnet die Bereitschaft aus, sich ein Leben lang in Abenteuer zu werfen, sich von dem, was dann geschieht, berühren zu lassen - aber zu schreiben aus der Stille der Jahre und manchmal Jahrzehnte danach."
[Quelle: Wolfgang Büscher, Die Zeit]
"Der Romantiker, der Spötter und dabei sehr britische Patrick Leigh Fermor beschenkt seine Leser mit der ihm eigenen genießerischen Haltung . . . Seine detailgenauen und äußerst plastischen Darstellungen werden mitunter geradezu Evokationen, zu Anrufungen des Erlebten und gewinnen eine poetische Intensität."
[Quelle: Sabine Peters, Büchermarkt Deutschlandfunk, "Buch der Woche"]
"640 Seiten dieses Meisters der Reiseschriftsteller, das ist nicht nur akribische Beobachtung gepaart mit poetischer Sprache, das sind nicht nur Berichte aus einer fernen Inselwelt mit klangvollen Namen wie Trinidad, Barbados, Guadeloupe, Antigua, das sind auch ebenso viele Seiten Kolonialgeschichte."
[Quelle: Liane Dirks, Deutschlandfunk]
"Der Baum des Reisenden ist der Bericht einer Reise durch die Karibik . . . und bereits in diesem umfangreichen Erstlingswerk erkennt man die Meisterschaft des Autors, seine Fähigkeit, eigene Beobachtung mit angelesenem Wissen zu verquicken. Fermor, der Schulabbrecher, ist durch und durch Autodidakt, und wie bei allen Autodidakten scheint das Wissen tiefer in ihn eingedrungen, scheint es ihn stärker zu bewegen als viele studierte Leute."
[Quelle: Tobias Lehmkuhl, Deutschlandradio Kultur] Wolfgang Büscher, Die Zeit