Nachdem ich erst kürzlich das großartige "Gone Girl" von Gillian Flynn gelesen habe, wollte ich unbedingt mehr von der Autorin lesen und somit bin ich auch auf ihre Kurzgeschichte "Broken House: Düstere Ahnung" gestoßen. Da es bislang fast nur positive Bewertungen zu der Geschichte gibt und diese teilweise sogar als eine der besten Kurzgeschichten überhaupt genannt wird, waren meine Erwartungen hoch und ich habe mich auf eine spannende Geschichte gefreut und wurde tatsächlich nicht enttäuscht.Obwohl das Ebook gerade einmal 64 Seiten inne hat, wird auf den wenigen Seiten eine interessante, spannende und ereignisreiche Geschichte, bei der man bis zum Schluss nicht genau wusste, womit es die junge Nerdy genau zu tun hat. Die Figuren lernt man für die Kürze ausreichend kennen, man versteht zum Großteil ihre Beweggründe und auch Carterhook Manor, das Haus, in dem die Handlung zum Großteil spielt, wird hier sehr gut beschrieben.Nerdy hat in der Gesellschaft keinen leichten Stand. Sie arbeitet in Hinterzimmern, in denen sie sexuelle Dienstleistungen anbietet und wird zudem von ihrer Chefin zur Wahrsagerin befördert. Dort soll sie, ohne eine Affinität zur Wahrsagerei zu besitzen, den Kund*innen genau das erzählen, was sie scheinbar hören wollen. Dabei trifft sie auf Susan Burke, eine verunsicherte Frau, die die Befürchtung hat, dass ein Geist den Körper ihres Stiefsohnes übernommen hat und alle Menschen in dem Haus terrorisiert und mit dem Tode droht. Nerdy hat Mitleid mit der verängstigten Frau und möchte sich dem Problem annehmen und schaut sich das Haus genauer an. Dabei zeigt sich jedoch, dass sich manche Dinge nicht mit Geistern oder Dämonen erklären lassen."Broken House: Düstere Ahnung" ist sicherlich nicht die beste Kurzgeschichte, die ich jemals gelesen habe, allerdings ist sie doch nah dran an einem Meisterwerk, denn bis zum Schluss war nicht klar, was es mit dem Haus und den Figuren auf sich hat. Immer dann, wenn man denkt, man hat das Rätsel um Carterhook Manor gelöst, steht man vor einem weiteren Twist, sodass es bis zum Schluss spannend bleibt. Tatsächlich hätte das Buch auch dann funktioniert, wenn die Geschichte noch gut und gerne hundert weitere Seiten gehabt hätte, um noch mehr über die Familie und Nerdy zu erfahren.Somit ist "Broken House: Düstere Ahnung" insgesamt eine sehr gute und spannende Kurzgeschichte, die ein düsteres Setting und interessante Figuren mit sich bringt. Bitte mehr davon.