In gewohnter John Gwynne Manier, bekommen wir auch mit dem zweiten Teil der Blut und Knochen Trilogie einen actionreichen Happen serviert. Nachdem ich die vorangegangene Reihe (Die Getreuen und die Gefallenen) besonders gelungen fand, habe ich mit der Fortsetzung allerdings meine Probleme:Zuerst einmal finde ich den Schreibstil etwas anstrengend. Das mag vielleicht auch an der deutschen Übersetzung liegen, aber besonders die Actionszenen (und davon gibt es bei John Gwynne bekanntermaßen einige), wirken durch den häufigen Einsatz des Wortes "dann" oftmals wie eine reine Auflistung einzelner Aktionen.Zusätzlich finde ich die kursiv geschriebenen Gedanken der einzelnen Charaktere in manchen Fällen überflüssig. Darin wird mir einfach zu oft das Offensichtliche wiederholt. Manchmal sogar unmittelbar nachdem diese Gedankengänge durch die Handlung selbst unmissverständlich klar gemacht wurden.Zur Handlung selbst gibt es ohne dabei zu spoilern nicht viel zu sagen. Alles läuft auf eine Schlacht am Ende des Buches hinaus, und was bis dahin passiert, birgt leider kaum eine Überraschung. Manches davon (Stichwort Familienverhältnisse), konnte man sich schon zur Mitte des ersten Bandes denken.Die Entwicklung von Riv macht mir auch im zweiten Teil noch zu schaffen. Diese 180 Grad Wendung ist im Hinblick auf ihren Fanatismus zu Beginn der Serie nur bedingt glaubhaft. Besonders Frithas Geschichte finde ich im Vergleich dazu besonders spannend und gut beschrieben. Die restlichen Charaktere haben im Vergleich zum Ende des ersten Bandes kaum eine nennenswerte Entwicklung durchgemacht. Vielmehr werden deren Motivationen und Charakterzüge mehrmals wiederholt damit sie uns auch zweifellos im Gedächtnis bleiben. Vor allem bei Cullen und seiner Lust auf Mord und Totschlag wirkt das bis zum Ende des Buches etwas übertrieben.Was in "Die Getreuen und die Gefallenen" einen epischen Anfang genommen hat, verflacht im zweiten Band der Fortsetzung zu einem actionreichen aber teilweise vorhersehbaren Konflikt mit fantasytypischen Kreaturen (Zombies, Vampiren) und Stilelementen.