Deborah Sommer hat mit diesem Buch meiner Meinung nach einen Türöffner bereitet. Nicht nur für Hochsensible allein, sondern für alle Christen, ganz egal wie es um ihre Sensibilität und Empfänglichkeit bestellt ist.Zuerst aber etwas zur optischen Erscheinung des Buches: Es ist dicker als ich dachte, aber kein Wälzer bei dem man das Gefühl hat, dass beim Lesen der Arm abfällt. Es liegt gut in der Hand mit seinem Softcover und das Motiv auf der Vorderseite ist gut gewählt. Die Farben sind unaufdringlich und angenehm.Weiter mit dem Inhalt:Beim Lesen fiel mir die sympathische Art der Autorin auf, die sehr taktvoll und wertschätzend mit ihrer Leserschaft umgeht. Man spürt beim Lesen, dass es mit dem Buch nicht ihre Absicht ist Hochsensible über andere zu erheben, sie schreibt sehr bodenständig, immer wenn ich dachte jetzt könnte man etwas falsch verstehen oder gar abheben, hat Deborah gleich eingelenkt und holt den Leser auf freundliche Weise auf den Teppich zurück, was mir sehr gefällt.Sie hat sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt, was man beim Lesen bemerkt. Viele Quellen werden genannt, viele interessante Buchtitel, auch solche die nicht so bekannt sind, da sie schon älter sind,aber dennoch relevant. Auch spannend ist der Teil in dem es über Hochsensible in der Gemeinde geht. Ich finde es schön wie verbindend sie schreibt, und zwar, dass alle Menschen, egal welche Empfänglichkeit sie haben, für Gottes Reich gebraucht werden und wichtig sind, aber keiner ist besser oder schlechter als der andere. Im Buch finden sich auch schöne Illustrationen, die nochmal sehr ergänzend sind. Der Leser wird durch Fragen auch angeregt sich mit der Thematik auseinander zu setzen und nachzudenken, man wird mit eingebunden. Im Großen und Ganzen ein schönes Buch, das auf dem Büchermarkt gefehlt hat.Zusätzliche Anmerkung: Einen negativen Punkt gibt es nachdem mich das Thema in Verbindung mit Christsein noch etwas in Gedanken begleitet hat. Man sollte beim Thema Hochsensibilität aufpassen sich nicht größer zu machen und immer nur auf sich selbst zu schauen. Wenn man sich mit psychologischen Themen befasst wie dieses oder auch Enneagramm uvm neigt man dazu, viel zu beschäftigt mit sich selbst zu sein, Sonderbehandlungen seines Umfelds einzufordern weil man ja sehr sensibel oder sonst was ist. Man rutscht immer mehr ab in ein "sich ständig um sich selbst kreisen" was nichts mit Nächstenliebe zu tun hat oder kleiner werden damit Jesus größer wird. Ich stehe inzwischen all diesen psychologischen Themen die ähnlich sind wie Hochsensibilität etwas kritischer entgegen.