Auch Claudia hat vom Nachlassverwalter einer gewissen Hope Berenson ein Kästchen erhalten. Ein Kästchen, das einst für ihre Großmutter hinterlassen wurde. In dem Kästchen findet sie die Zeichnung eines Wappens und die Visitenkarte eines Christopher Dutton. Doch was soll das bedeuten?Mit "Die vermisste Tochter" folgt ein weiterer spannender Teil der Saga von Soraya Lane um die verlorenen Töchter. Mit ihrem bildhaften und kurzweiligen Schreibstil ist es ihr wieder gelungen, mich auf eine Reise aus der Gegenwart direkt in das Havanna der 1950er Jahre zu entführen.Als ihr Vater herausfindet, dass das Wappen zu einer ehemals sehr wohlhabenden Familie in Kuba gehört, entscheidet sich Claudia spontan, nach Kuba aufzubrechen. Sie möchte diesem Geheimnis auf die Spur gehen.Im Wechsel der beiden Erzählstränge zwischen Gegenwart und Vergangenheit bekommt man schnell ein Gefühl, wohin "die Reise gehen" soll. Doch was ist in der Vergangenheit wirklich passiert?In der Geschichte begegnen sich zwei Liebesgeschichten, die stellenweise doch etwas "künstlich" wirken, doch lassen sie es nicht an Emotionalität fehlen. Claudia und Matteo in der Gegenwart und Esmeralda und Christopher in der Vergangenheit. Aber so wirkt doch das Geheimnis um das Kästchen nur wie eine Nebenrolle. Erkenntnisse kommen ziemlich schnell und irgendwie wird aber auch nicht wirklich alles aufgeklärt.Man bekommt auch einen sehr guten Eindruck, wie es für eine junge Frau in einer wohlhabenden Familie in Kuba in den 1950er Jahren war. Von der Zuckerrohrdynastie bis zum politischen Umbruch.Man kann die einzelnen Bände sehr gut voneinander getrennt lesen und muss die Reihenfolge nicht unbedingt einhalten. Die Geschichten sind in sich abgeschlossen. Die Geschichte um Hope's House und die Kästchen wird immer wieder als roter Faden aufgenommen. Ich hoffe ja noch immer, dass das Geheimnis, warum Hope gerade diese Kästchen aufbewahrt hat, irgendwann noch gelöst wird.Ich freue mich schon jetzt darauf, zu erfahren, wie es weitergehen wird!