Die Schwestern Cibi, Magda und Livia versprechen sich immer zusammen zu bleiben. Doch 1942 kommt alles anders und Cibi und Livia werden als Juden nach Auschwitz deportiert und müssen dort das Lager Birkenau mit aufbauen. Durch Entschlossenheit, Willensstärke und wahnsinnigem Durchhaltevermögen gelingt es ihnen das Lager zu überstehen und sogar die Todesmärsche zu überleben. Mittlerweile ist auch wieder Magda an ihrer Seite, die erst 1944 deportiert worden ist und sich bis dahin verstecken konnte. Nach Kriegsende entscheiden sich die Schwestern ihre alte und bekannte Heimat zu verlassen und im neu gegründeten Staat Israel ein neues Leben aufzubauen.
Der Roman Die Schwestern von Auschwitz stammt von der Autorin Heather Morris, von der ich bis jetzt noch nichts vollständig gelesen habe, deren Romane mir aber ein sehr großer Begriff sind und Das Mädchen auf dem Lager noch auf meinem Reader liegt (angefangen) und mir daher schon ihr Erzählstil etwas vertraut ist. Das Cover des Buches ist gelungen und erinnert direkt an die Schwestern. Der Roman selbst handelt Schlag auf Schlag die Begebenheiten ab und man ist sprachlos aufgrund der Geschehnisse. Die Zeit im Lager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau aber auch die Todesmärsche sind unwahrscheinlich prägnant, realistisch und grausam beschrieben. Immer wieder fragt man sich, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun konnten. Logischerweise ist diese Schilderung aber sehr gut gelungen, da die noch lebenden Schwestern Livia und Magda der Autorin Heather Morris tatsächlich und wahrhaft ihre Geschichte erzählt haben. Damit wird der Roman ein sehr wichtiges Zeitzeugnis. Besonders gelungen finde ich auch den Bildteil am Ende des Buches, der die Familie zeigt sowie die Nachworte der heute noch lebenden Familienmitglieder enthält. Livia ist nun mehr die einzige Überlebende der Schwestern, Magda starb erst im Mai 2022. Wie schön war es zu lesen, dass ihnen nach den unwahrscheinlich schweren und unvorstellbaren Gräueltaten im Lager von 1942 bis 1945, doch noch ein sehr langes Leben mit einer großen Familie und ein Neuanfang gegönnt gewesen ist.
Der Sprachstil der Autorin ist eigentlich prägnant und spannungsgeladen, aber er ist auch sehr sprunghaft, was mir bereits schon in ihrem Buch Das Mädchen aus dem Lager aufgefallen ist, mir insgesamt aber nicht immer zusagt. Manchmal ging es mir tatsächlich zu schnell. Selbst innerhalb der Kapitel waren oft Gedankensprünge drin, die oft nicht sofort nachvollziehbar waren. Außerdem finde ich leider, dass der 2.Teil des Buches, in dem es um Israel geht, sich in die Länge zieht und es dauert, bis alle ein/ ihr Happy End gefunden haben.
Mein Fazit: Ein sehr authentisches Buch zur Judenverfolgung, besser und aus erster Hand nacherzählt geht es kaum, aber einige kleine Schwächen im Erzählstil. Es gibt von mir daher eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.