Vier Frauen im 2. Jahr des II. Weltkrieges sehen in einem Kochwettbewerb der BBC die Chance auf ein besseres Leben.Die dreifache Mutter und Witwe Audrey; ihre herrische, reich aber unglücklich verheiratete Schwester Gwendoline; deren schüchterne Küchenmagd Nell und die überaus attraktive und ehrgeizige Zelda, die ungewollt schwanger wurde.Eine Vorspeise, ein Hauptgang und ein Dessert, zubereitet unter den erschwerten Bedingungen der Lebensmittelrationierung, entscheiden darüber, welche der vier Frauen den Job als Co-Moderatorin der BBC-Radiosendung "Kitchen-Front" erhält.Während sie sich zu Beginn nicht den Dreck unter den Nägeln gönnen, trifft im Laufe der Monate das Leben Entscheidungen für sie, die sie einander näher bringen und sogar zu Freundinnen werden lassen.Für mich hat das Buch sehr stark begonnen. Es war lehrreich und bewegend das Leben dieser vier unterschiedlichen Persönlichkeiten kennenzulernen. Es ist ein solches Privileg in der heutigen Zeit zu leben, wenn man beispielsweise davon ließt, dass die mittellosen Mädchen vor 100 Jahren schon mit 10 oder 12 Jahren harte Arbeit als Spülmägde verrichten mussten und dabei ohne schützende Hände oder Liebe das Leben zu bestreiten hatten.Außer zu Gwendoline, habe ich zu allen schnell einen Zugang gefunden. Ich habe mir die attraktive Zelda vorgestellt, wie sie selbstbewusst und mit aller Macht stark und unabhängig bleiben wollte, wie die trauernde Audrey ihren Mann vermisst und nur für ihre Kinder weiterkämpft. Und es war wunderschön Nell förmlich erblühen zu sehen, als sie sich in den Kriegsgefangenen Paolo verliebt.An dem Punkt, an dem alle zueinander finden, wurde das Buch für mich jedoch ein bisschen schwächer, weil die Ganze "Wir werden eine große glückliche Familie"-Nummer mir ein bisschen zu konstruiert und gewollt erschien. Nur weil meine Schwester, die mich seit Jahrzehnten drangsaliert und ausbotet, plötzlich Obdachlos vor meiner Türe steht, vergesse ich diese Zeit doch nicht und schließe sie wieder bedingungslos in mein Herz. Vielleicht bin ich für sowas aber auch einfach zu nachtragend. Einige der zubereiteten Essen haben mir trotz der Kriegsküche unglaublich Appetit gemacht. Da war Audrey eindeutig meine Wettbewerbs-Siegerin. Sowohl die Pilzsuppe als auch der Apfel-Honig-Kuchen klangen so lecker. . . ich habe sie förmlich vor mir auf dem Teller liegen sehen.Was mir auch noch aufgefallen ist, was aber eher das Problem der Übersetzung sein wird, waren einige Dopplungen innerhalb weniger Sätze, einige Widersprüche gegenüber zuvor gesagtem und auch einige Rechtschreibfehler.Insgesamt ein tolles Buch, mit einem wahren Grundkern (die BBC "Kitchen Front" gab es, der Kochwettbewerb wurde für das Buch konstruiert) und mit ein paar Schwächen, für das ich 4 Sterne vergeben möchte