Obwohl mich der vorige Band der Reihe, Das gebrannte Kind, nicht so ganz überzeugen konnte, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es mit Tess Hjalmarsson weitergeht und welcher tragischen Fälle sie sich annimmt. Und Das letzte Bild enttäuschte nicht. Zwar brauchte ich zu Beginn etwas, um wieder in das Leben von Tess hineinzufinden, aber dann packte mich diese Geschichte sehr und ich habe mir eine Nacht um die Ohren geschlagen, weil ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen konnte.Das Tess sich nicht immer an alle Regeln hält, war mir schon aus vorigen Büchern bekannt. Das fällt ihr in diesem Band sehr auf die Füße und obwohl ich gut nachvollziehen konnte, dass das erzwungene Nichts-Tun Tess Probleme machte, hielt ich es dennoch für richtig und wichtig, aufzuzeigen, dass auch Polizist*innen sich an Regeln zu halten haben. Schon damit gab es von meiner Seite also Punkte für dieses Buch (wie niedrig einfach die Erwartungen diesbezüglich sind).Darüber hinaus ist es wieder ein sehr trauriger und spannender Fall, den Frennstedt da beschreibt. In meinen Augen ist auch dieses Buch kein Thriller, aber es rührt an einer Urangst vieler Menschen, in meinen Augen vor allem weiblich gelesener Menschen: dass eine Person, die man als vertrauenswürdig, nett, einstuft, sich urplötzlich gegen einen wendet. Zugleich ist es, in meiner Erinnerung, das erste Buch der Reihe, in dem ein*e Mörder*in dargestellt wird, der*die dem klassischen Bild von Serienmörder*innen entspricht.Tina Frennstedt orientiert sich mit ihren Büchern an wahren Kriminalfällen und das war auch hier wieder der Fall. Die Anspielungen sind zwar geringer als in ein paar der anderen Bücher, dennoch macht auch das die Bücher der Reihe für mich zu etwas besonderem. Sonst vergisst man (zumindest mir geht das so) bei Krimis gerne, dass dieseFälle ihre Grundlage auch immer in der Realität finden. Gerade wenn inter-familiäre Gewalt eine Rolle spielt, muss man eigentlich sagen, dass irgendwo - nicht nur in der Welt, sondern in unserer Nachbarschaft - jemand gerade den Alptraum lebt, über den ich ein fiktives Buch lese. Indem Tina Frennstedt in ihrem Nachwort immer auch herausstellt, welche wahren Geschichten eine Rolle spielten, kann diese Tatsache bei mir gar nicht in Vergessenheit geraten.Bei diesem Band habe ich wiedermitgefiebert bis zur letzten Seiteund er wartete mit einem Finale auf, das zwar spannend war, aber nicht so unglaubwürdig, dass es mir den Spaß am Lesen verdarb (ein bisschen Realität erwarte ich in Krimis dann doch). Tess ist eine sympathische Ermittlerin und ihre Leidenschaft dafür, den Familien von Opfern auch noch nach Jahren oder Jahrzehnten Antworten zu bringen, macht sie für mich nur noch sympathischer.Nach dem vorigen Band wollte ich vor allem wissen, wie es mit Tess und ihrer Beziehung zu Sandra weitergeht. Aber nachDas letzte Bildfreue ich mich sehr darauf, zu erfahren, welche spannenden Bücher Tina Frennstedt schreiben wirdund wo diese ihren Anknüpfungspunkt in der Realität haben werden.