Oscar ist 16, hochbegabt, hat einen Adelstitel und ist der jüngste Student an der Universität. Moni ist über 50, Mutter und Großmutter, hat mehrere Jobs und studiert heimlich Mathematik. Als sich die beiden in ihrer ersten Vorlesung kennenlernen, denkt Oscar, dass Moni keine Chance hat, bietet ihr aber an, ihren Namen mit auf die Partnerhausaufgaben zu schreiben - zur Vereinfachung für beide Seiten, sozusagen, denn soziale Kontakte meidet Oscar lieber. Doch Moni schleicht sich immer mehr in sein Leben, die beiden werden Freund*innen. Außerdem möchte Oscar unbedingt herausfinden, woher Moni den berühmtesten Professor der Uni kennt und weshalb sie sich überhaupt für eines der schwierigsten Fächer eingeschrieben hat."Pi mal Daumen" von Alina Bronsky ist ein Roman über eine besondere Freundschaft zwischen zwei Menschen, die nicht nur auf den ersten Blick extrem unterschiedlich sind. Oscar und Moni stammen aus verschiedenen Welten, Oscar aus reichem Elternhaus, Moni aus der Platte, sie trennen ein großer Altersunterschied und verschiedene Wissensstände. Trotzdem wirkt es, als hätten sich die beiden gesucht und gefunden, sie sind füreinander in den schwierigsten Situationen ihres jeweiligen Lebens da und fangen sich gegenseitig auf. Diese ungewöhnliche Freundschaft mochte ich sehr. Etwas unangenehm war mir hingegen, dass Alina Bronsky ihre Figuren jedes Klischee ausfüllen lässt und vor allem Oscar voller sexistischer und klassistischer Vorurteile steckt. Das fand ich, ehrlich gesagt, dann doch auch an vielen Stellen im Buch gar nicht wirklich lustig oder humorvoll. Ich bin also zwiegespalten, finde aber gerade die Ausgabe der Büchergilde richtig toll, weil sie für mich sehr nach Moni schreit - und Moni war für mich mit Abstand das Beste an "Pi mal Daumen".