Auch der Koran kennt die Weihnachtsgeschichte. Überhaupt sind in ihm biblische Überlieferungen in erstaunlicher Breite aufgenommen. Sure 19 (mit dem Namen »Maryam«) erzählt: Durch den Geist Gottes empfängt Maria ihren Sohn Jesus, den sie an einem entlegenen Wüstenort allein unter einer Palme zur Welt bringt. Aus der Sicht des Korans ist er der größte Prophet vor Mohammed.
Neben markanten Unterschieden zeigen sich überraschende Parallelen im Verständnis der Person Jesu. Die Überlieferungen von Bibel und Koran überschneiden sich nirgendwo stärker als bei der Geschichte seiner Geburt, die auch Muslimen ein »Zeichen Gottes« für die Menschheit ist.
Karl-Josef Kuschel ermutigt über die Betrachtung der Geburtsgeschichten Jesu in Bibel und Koran zum Gespräch von Muslimen und Christen über Grundfragen ihres Glaubens. Beide können der Friedensbotschaft von Weihnachten neue Kraft geben.
Inhaltsverzeichnis
Prolog 2024
Vier Überlieferungen zu Jesu Geburt
Zum Verhältnis Bibel Koran heute
Zehn Voraussetzungen für das interreligiöse Gespräch
Friedensgrüße zum Fest
I. Jesu Geburt im Neuen Testament
1. Die Ur-Kunden
2. Worin sich die Geburtsgeschichten unterscheiden
3. Die Grundbotschaft
4. Kein Weltfrieden ohne Weltgerechtigkeit
II. Die Geburt Mohammeds
1. Wie Muslime das Neue Testament lesen
2. Der Ursprung des Propheten
III. Die Geburt von Johannes, dem Propheten, im Koran
1. Die Johannes-Sure in Mekka: 19, 2 15
2. Der "Fall Johannes" in Medina neu gelesen:
3. Der neutestamentliche und der koranische Johannes
IV. Maria Gottes Erwählte
1. Maria als Mutter Jesu: Sure 19
2. Die Geburt und Kindheit Marias: Sure 3
Geistschöpfung und "Jungfrauengeburt"
3. Die Verehrung Marias im Islam
V. Die Geburt Jesu im Koran
1. Die Geburt Jesu als "Zeichen Gottes": Mekka, Sure 19
2. Streit um Jesus: Medina, Sure 3
3. Die Geburtsgeschichten im Vergleich
VI. Aufruf zum Dialog
1. Ein gemeinsames Wort
2. Das Dokument der 138
3. Christen und die Heilige Nacht des Islam
Epilog: Die Sure "Maria" und ein Blick nach Äthiopien