Wenn es eine Razzia wegen Drogenfahndung oder Steuerhinterziehungen gibt, ist das stets eine große Sache. Da fehlen für andere Fälle teils die Ermittler. In "Schmerz" tritt genau dieser Fall ein.Dora schiebt für gewöhnlich Schreibtischdienst bei der isländischen Polizei. Doch als ihre Kollegen für eine Drogenfahndung ausrücken, muss sie den Fall einer vermissten Schülerin übernehmen. An ihrer Seite ist Rado, dessen Schwiegervater Ziel der Drogenfahnder ist. Die beiden ahnen nicht, wie weitreichend der Vermisstenfall ist...Ich bin generell Fan von skandinavischen Krimis, die durch ihre Raffinesse und psychologische Handlungen bestechen. Schmerz ist einer davon. Ich habe es genossen, Dora und Rado bei ihren Ermittlungen zu begleiten und so Stück für Stück der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Sei es das der Vater der Vermissten Wettschulden hatte oder sogar der Ermittlungsleiter in Problemen steckte, die nicht absehbar waren- alles das hat mich abgeholt und quasi mit an den Schauplatz genommen. Das hat auch die anschauliche und realistische Sprache unterstützt, die in meinem Kopf Bilder entstehen lässt, wie es aussehen kann. Die beiden Protagonisten sind interessante Figuren, wobei ich Rados Konflikt zwischen Familie und Profession durchaus verstehen kann. Nicht zuletzt macht der Fakt, dass nicht immer alles so ist, wie es auf dem ersten Blick scheint, den Krimi zu einem Lesevergnügen. Daher bin ich rundum zufrieden und freue mich, wenn es eine Fortsetzung gibt .