Das Licht in den Wellen: Das Buch hat 464 Seiten. Von Föhr nach New York und zurück, ein Leben zwischen den Meeren.
Inge Martensen wird bald 100 Jahre alt. Kurz vor ihrem Geburtstag macht sie sich auf eine Reise. Nicht allein. Ihre Urenkelin begleitet sie auf das Schiff nach New York. Damit erhofft sich Inge, der Svantje mit der Reise zu helfen, ihren eigenen Weg zu finden und auch selbst endlich Frieden zu schließen mit dem, was sie bisher in ihrem Herzen getragen hat. Die Zeit auf dem Schiff nutzt Inge für besondere Gespräche mit Svantje. Die Lebensgeschichte: Sie, eine junge Bauerntochter von der kleinen Nordseeinsel Föhr, macht in New York den besten magic potato salad ever. Die Einheimischen sind begeistert, unter ihnen auch John F. Kennedy.
Es ist eine Geschichte über das Leben von Frauen, die Mut macht, den eigenen Weg zu finden. Ein warmherziger Roman, der zum Nachdenken einlädt.
Inge: Sie verlässt Mitte der 20er Jahre Deutschland, ohne Englisch zu können,
will die weite Welt sehen, wandert aus, lebt in einer pulsierende Stadt. Lebt das Leben dort, vergisst aber dabei ihre Wurzeln und ihre Heimat nicht. Sie hat Sehnsucht und Zweifel, aber auch einen Blick nach vorne. Sie lässt den Kopf nicht hängen, auch dann, wenn es nicht so läuft, wie sie es sich erträumt hat. Sie hat immer gekämpft, mit viel Ehrgeiz, mit Fleiß und Ausdauer. Sie hat viel geschafft, aber es war nicht immer einfach, auch mit ihren Mitmenschen, ihren Freunden, ihrer Liebe.
Svantje ist jung, dynamisch, kreativ. Sie ist Schneiderin und Mode ist ihr Leben. Die traditionellen Föhrer Trachten sind nicht alles, vielleicht wird es bald mehr. Das erhofft sich die Uroma, dass Svantje in New York im Modebuisness entdeckt und berühmt wird. Das ist ihr Plan. Geht er in Erfüllung?
Die Geschichte ist sehr bewegend und empfehlenswert. Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Das Gewässer in angenehmen Blautönen und die geheime junge Frau. Es wirkt vielversprechend. Der erste Einblick macht neugierig, was sich hinter dieser Person und ihrer Geschichte verbringt. Der Schreibstil ist leicht, locker, flüssig, emotional und es gibt eine bildhafte Darbietung. Die Charaktere wirken echt, authentisch und sympathisch, haben viel Elan und Willenskraft, dadurch merkt man, dass die beiden Frauen fest in ihrem Leben stehen und etwas bewirken wollen. Manches mit Hilfe, manches aus eigener Kraft. Die Leseabschnitte sind nicht zu lang, haben dadurch eine angenehme Leselänge. Ich habe mich in dieser Geschichte teils selbst gesehen, als Auswanderer, in einem fremden Land unter vielen fremden Leuten. Die Gefühle von damals kamen zur Vorschein. Die Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht und Erinnerungen hervorgeholt. Vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.