Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
15% Rabatt10 auf die schönsten Kalender sichern mit dem Code DATUM15
Jetzt einlösen
mehr erfahren
product
cover

Nachleben

Roman. Nobelpreis für Literatur 2021

(14 Bewertungen)15
220 Lesepunkte
eBook epub
21,99 €inkl. Mwst.
Sofort lieferbar (Download)
Empfehlen
Der aktuelle Roman des Literaturnobelpreisträgers erstmals auf Deutsch: Eine erschütternde, generationsübergreifende Saga über Krieg und Liebe zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Ilyas ist elf, als er sein Zuhause an der ostafrikanischen Küste verlässt und für die deutschen Kolonialtruppen zwangsrekrutiert wird. Jahre später findet er die Hütte seiner Familie verlassen und seine kleinen Schwester Afiya bei Fremden, die sie schlecht behandeln. Auch ein anderer junger Mann kehrt in diesen Tagen zurück: Hamza hatte sich freiwillig den deutschen Truppen angeschlossen. Mit nichts als den Kleidern am Leib sucht er nun Arbeit und Sicherheit - und findet die Liebe der klugen Afiya. Während das Schicksal die jungen Menschen zusammenführt, während sie sich verlieben und versuchen, mit den dunklen Schatten der Vergangenheit zu leben, rückt aus Europa ein weiterer Weltkrieg in bedrohliche Nähe.

Abdulrazak Gurnah wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. »Nachleben« war nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction.

»Gurnah erzählt verdammt großartige Geschichten. « DIE ZEIT

Produktdetails

Erscheinungsdatum
14. September 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
384
Dateigröße
1,38 MB
Autor/Autorin
Abdulrazak Gurnah
Übersetzung
Eva Bonné
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
englisch
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783641294380

Portrait

Abdulrazak Gurnah

Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang elf Romane veröffentlicht, darunter »Paradise« (1994; dt. »Das verlorene Paradies«; nominiert für den Booker Prize), »By the Sea« (2001; »Ferne Gestade«; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), »Desertion« (2006; dt. »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und »Afterlives« (2020; dt. »Nachleben«; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur an der University of Kent. Er lebt in Canterbury. Seine Werke erscheinen auf Deutsch im Penguin Verlag.

Bewertungen

Durchschnitt
14 Bewertungen
15
14 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
7
4 Sterne
6
3 Sterne
1
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon Buckshaw am 02.03.2024
Nachleben (übersetzt von Eva Bonné) ist ein historischer Roman, der im Kontext der Kolonialzeit in Deutsch-, später dann Britisch-Ostafrika spielt. Wir begegnen zunächst Khalifa, einem jungen Mann indisch-afrikanischer Abstammung, der sich bei einem Kaufmann in einer Küstenstadt verdingt. Khalifa freundet sich mit Ilyas an, der in einer deutschen Fabrik in der Stadt arbeitet und auch dessen Schwester Afiya erlangt das Wohlwollen von Khalifa und seiner Frau. Doch Ilyas Vergangenheit und die Auswirkungen des 1. Weltkriegs verhindern ein glückliches Zusammenleben. Denn Ilyas wurde als Kind entführt von der Schutztruppe (der deutschen Kolonialarmee) und dort gut behandelt. Seine Bildung, seine Anstellung verdankt er den Deutschen. Und so meldet er sich freiwillig als Askari (Söldner) bei der für ihre Brutalität berüchtigten Schutztruppe, um auf afrikanischem Boden gegen die Briten zu kämpfen. Auch Hamza lässt sich rekrutieren, allerdings nicht aus Überzeugung, sondern um seinem bisherigen Leben zu entfliehen. Für eine Weile folgt die Geschichte Hamza durch den Krieg. Er wird zum Offiziersburschen ernannt, denn dem Oberleutnant gefällt sein Aussehen. So kommt Hamza ums Kämpfen herum, lernt sogar Deutsch. Am Ende wird er doch verwundet und in einer Mission von einer deutschen Pastorenfamilie gesund gepflegt. Der Roman erzeugt immer wieder diese Ambivalenz zwischen der Brutalität, dem Krieg und Terror und der Ausbeutung durch die Kolonialmacht und der Güte einzelner Personen, dem Bau von Krankenhäusern und Schulen. Letztlich ist das aber nur die Leinwand, auf der der Autor seine Figuren arrangiert. Das Kriegsgeschehen ist sehr distanziert und emotionslos, fast schon lehrbuchhaft beschrieben und für mich der schwächste Abschnitt des Buches. Seine Stärken entfaltet der Roman in der Schilderung des Alltags, ist dort trotzt des ernsten Hintergrunds auch humorvoll, hier werden die zuvor blassen Charaktere mit Leben gefüllt. Von Ilyas erfahren wir lange nichts mehr, er bleibt verschollen, trotzt Afiyas Bemühungen etwas über ihn herauszufinden. Aufgelöst wird seine Geschichte dann in einer Art, die mir beim Lesen etwas zu gezwungen konstruiert und nicht so ganz zum Rest passend erschien. Im Nachgang habe ich aber gelesen, dass dieser Part auf einer wahren Begebenheit beruht, die isoliert betrachtet auf jeden Fall sehr interessant ist. Unterm Strich bietet der Roman einen spannenden Einblick in die deutsche Kolonialgeschichte aus einer afrikanischen Perspektive, Sprache und Schreibstil sind aber unspektakulär.    
LovelyBooks-BewertungVon Nil am 15.12.2022
Was für ein sympathischer Mann der Literaturnobelpreisträger Abdulrazak Gurnah ist! Ich habe ihn in diesem Jahr auf der Buchmesse (2022) zweimal erleben dürfen und er hat mich tief beeindruckt. Der dritte Roman ist nun auch auf Deutsch erschienen: Nachleben. Eva Bonné hat ihn vortrefflich übersetzt und alle Feinheiten gemeistert!Erzählt in klassischer Manier nimmt uns Gurnah mit auf eine Reise in die Vergangenheit und arbeitet die koloniale Besetzung Ostafrikas auf, besonders eine Gegend die sich heute in Tansania befindet. Eine Region aus der Gurnah selbst stammt. ¿ Nachleben' legt sein Augenmerkt auf die deutsche koloniale Besetzung von 1885 bis 1918 mit dem Umbruch während des 1. Weltkrieges und die folgende britische Verwaltung.Gurnah entwirft ein Panorama an Geschichten, die erst lose wirken, aber alle ineinandergreifen. Vom jungen Mann Iilyas, der sich den Askari anschließt und mit den Deutschen kämpft. Er verschwindet und wird Jahre später in Deutschland aufgespürt. Er lässt eine Schwester zurück, die bei Khalifa unterkommt, einem indischstämmigen Banker. Und dann ist da noch eine wichtige Figur: Hamza, ein bildhübscher Junge, den sich ein deutscher Offizier als Assistent krallt.Gurnah beschreibt und bildet ab, er urteilt nicht und gibt keine Meinungen wieder. Eine sanfte Art der Erzählung die eine vielschichte Art der Betrachtung zulässt. Der Blickwinkel der lokalen Unterjochten, es ist aus der Sicht der Afrikaner geschrieben. Es wird die ambivalente Grundeinstellung der kolonialen Mächte deutlich. Einerseits bringen sie Bildung, andererseits verheizen sie das Volk in ihren Kriegen.Mich hat der Roman stark bereichert, war mir die Kolonialherrschaft der Deutschen in Ostafrika nicht so präsent und vor allem die Askari kein Begriff. Hervorragend erzählt und anregend sich mit den historischen Gegebenheiten auseinanderzusetzen.