In "Super einsam" geht's um Vito ¿ Anfang 30, Schauspieler ohne Jobs und ziemlich verloren im Leben. Nach der Trennung von seiner Freundin und dem Tod seiner Mutter steckt er in einer richtig tiefen Einsamkeit fest. Seine Tage verbringt er oft in Berliner Kneipen, wo er versucht, seinen Kummer im Alkohol zu ertränken. Das Geld ist knapp, die Zukunft ungewiss, und seine Gedanken kreisen immer wieder um verpasste Chancen und schmerzvolle Erinnerungen. Schließlich zieht es ihn an den Atlantik ¿ einen Ort, an dem er als Kind glücklich war ¿ in der Hoffnung, dort irgendwie wieder zu sich selbst zu finden.Ich muss direkt sagen: Dieses Buch hat mich echt erwischt. Und das lag nicht nur am Text selbst ¿ sondern daran, wie ich Anton Weil das erste Mal erlebt habe. Ich war auf der HamLit25 bei seiner Lesung, und das war so so gut! Seine Art vorzulesen war so lebendig und bildhaft, dass ich sofort einen Film im Kopf hatte. Ich war so beeindruckt, dass ich mir das Buch direkt danach gekauft habe ¿ und es war jeden Cent wert.Weils Schreibstil hat mich sofort gecatcht. Diese endlosen Gedankenketten, dieser Strom aus Erinnerungen, Sorgen und Hoffnungen ¿ das hat mich so sehr an meine eigenen Gedanken erinnert. Es ist, als würde man von Tab zu Tab springen, ein einziges Chaos im Kopf, das trotzdem irgendwie Sinn ergibt. Das konnte ich so gut nachempfinden, und genau das macht Vito so greifbar und echt.Was mich besonders berührt hat, ist, wie ehrlich und ungefiltert das Buch ist. Weils Sprache schwankt zwischen rau und poetisch, zwischen der harten Realität und diesen träumerischen Momenten der Hoffnung. Und obwohl Vito oft verloren wirkt, gibt es immer wieder diese kleinen Lichtblicke, die zeigen, dass da vielleicht doch noch ein Weg raus aus der Einsamkeit ist.Ein bewegendes, intensives Debüt, das ich wirklich jede*m empfehlen kann, der sich für ehrliche, moderne Literatur interessiert.