Es gibt viel Literatur um die Zeit des zweiten Weltkrieges. Aber ich habe noch nie ein solches Buch gelesen. Zu eben dieser Zeit aber mit einem ganz anderen thematischen Fokus. Und einer ganz anderen Perspektive."Malnata" erzählt die Geschichte zweier Freundinnen zur Zeit des faschistischen Italiens. Zwei Mädchen, die sich nicht einfügen wollen. Die sich ihre Kindheit erkämpfen müssen und doch immer wieder von den Erwachsenen um sich herum zurecht gestutzt werden. Die schneller erwachsen werden müssen und doch auch nicht umhin kommen, ihre Kindheit mit allem, was sie haben zu verteidigen. Ebenso wie ihre Freundschaft, die unzählige Male auf die Probe gestellt wird.Vieles wird dabei von der Kürze der Kapitel, der Sätze, der Geschichte an sich getragen. Denn es bedarf nicht immer vieler Worte, um vieles zu erzählen. Wobei hier der Mut gezeigt wird, reichlich Ungesagtes zu hinterlassen, was die Lesenden später für sich aufarbeiten können und dürfen. Ein Privileg , denn so kann jede Person das mitnehmen, was für sie am wichtigsten erscheint ohne einem erzwungenen Fokus oder Leitfaden zu folgen.Auch wenn es nicht immer leicht ist, kann dieser Roman auf eine gewisse Weise Kraft geben. Und die Gewissheit, dass Freundschaft ein unbezahlbares Gut ist. Wenn nicht eines der Wertvollsten, die man im Leben so bekommt. Eine echte Empfehlung!