In ¿Ein letztes Geschenk¿ von Calla Henkel nimmt die von Liebeskummer geplagte Kunsthandwerkerin Esther Ray einen ungewöhnlichen Auftrag der Multimillionärin Naomi Duncan an. Sie soll Familien-Srapbooks aus unzähligen Erinnerungsfetzen erstellen. Als Naomi unerwartet sirbt, glaubt Esther nicht an einen Unfall und beginnt nach dem Vorbild der True-Crime-Podcasts, die sie Tag für Tag hört, selbst Nachforschungen anzustellen und begibt sich dabei immer tiefer in die von ihr so verabscheute Welt der Reichen.In erster Linie ist "Ein letztes Geschenk¿ ein hervorragend konstruierter Spannungsroman. Er besticht mit innovativen Ideen, einem spannenden Plot und für mich vollkommen unerwarteten Wendungen und wird allein dadurch zu einem rasanten Pageturner. Wenn man also auf der Suche nach dieser Art Roman ist, ist "Ein letztes Geschenk¿ schon einmal eine gute Wahl.Zusätzlich dazu entwirft die Autorin für uns auch ein paar äußerst interessante und geheimnisvolle Charaktere: Esther Ray besitzt eine abgründige Vergangenheit, fast schon zwanghaft neugieriges Verhalten und eine Obsession für True-Crime-Podcasts. Sie ist ein sehr verbissener Mensch, der zwar oft mit falschen Mitteln, aber dennoch verzweifelt versucht, das Richtige zu tun und für Gerechtigkeit zu sorgen. Neben Esther ist auch ihr zurückgezogen lebender Nachbar Patrick, der selbst immer noch die Folgen eines tragischen Ereignisses aus der Vergangenheit zu bewältigen hat, eine echte Bereicherung für den Roman. Calla Henkel gibt uns zudem Einblicke in zwei faszinierende und ineinander verflochtene Welten: die Kunstszene und die Welt der Superreichen. Mit ihrer klugen Beobachtungsgabe lässt sie geschickt eine unterschwellige Gesellschaftskritik in die Handlung einfließen.Fazit: "Ein letztes Geschenk" ist eine gelungene Mischung aus packendem Spannungsroman und kluger Unterhaltungsliteratur, die mich bestens unterhalten hat und die ich sehr gerne weiterempfehle!