Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte die Autorin Claire Leslie Hall bisher nicht, mir war das Titelbild aufgefallen, das die Weiten von Wiesen und Feldern zeigt sowie Wolken im Sonnenauf- oder Untergang (das konnte ich nicht genau erkennen). Der Einstieg fiel mir nicht so leicht, am Prolog hing ich etwas fest, dann ging es wunderbar flüssig zu lesen.
Der Leser erfährt nicht nur über das verheerende Jahr 1968, das nicht nur ein Leben, sondern viele veränderte, sondern auch über Beth Jugend, wie sie damals Gabriel und auch Frank kennen- und lieben lernte. Sohn Bobby, Schwager Jimmy, Gatte Frank und Gabriel haben eigene Abschnitte im Buch, es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit sowie Parts in der Gegenwart. Man mag manchmal denken, es gibt zu viele Wechsel zwischen den Zeiten, aber das ist gut so, denn nur so kann der Leser nachvollziehen und versuchen zu verstehen, was geschehen ist. Man liest die Liebe zwischen Beth und Frank, die zwischen Frank und Jimmy, aber auch die zwischen Beth und Gabriel. Unfälle scheinen auf der Farm nichts ungewöhnliches zu sein, man rauft sich zusammen, macht weiter, auch wenn es schwerfällt. Wer hat Schuld, warum, wer nicht? Fragen, die nicht einfach zu beantworten sind, es ist einfacher, sie zu verdrängen. Als ich richtig im Buch angekommen war, wollte ich es nicht mehr aus der Hand legen, sondern einfach weiterlesen. 400 Seiten, die den Leser fesseln, nicht nur vor Gericht, sondern auch im Alltag, wenn die Familie zusammenkommt, wenn man sich im Pub trifft. Mir hat Wie Risse in der Erde gut gefallen, wobei ich den Originaltitel Broken Country noch etwas passender finde. Die Autorin schreibt nicht einfach eine Familiengeschichte, Familientragödie in den 1960ern, sondern über die Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen, egal, ob diese richtig oder falsch sind, über Familie, Zusammenhalt, Nachbarschaft, Anfeindungen, Anklagen, es wird nicht langweilig. Ich fragte mich zwar manchmal, warum gerade Frank so gehandelt hat, aber er wird seine Gründe gehabt haben. Am besten selbst lesen und Meinung bilden - ich empfehle dieses Buch mit 5 Sternen gerne weiter.