Wenn irgendwo E.F. von Hainwald drauf steht, schaffe ich es eigentlich nie, die Finger davon zu lassen. In Kombination mit Science-Fiction schon zweimal nicht.
Wie in den meisten seiner Werke geht der Autor auch in Skinwalker sehr kritisch mit der menschlichen Gesellschaft um. Das Szenario, welches er in dieser Novelle erschaffen hat, fühlt sich für mich erschreckend real an, da es sich mit dem Streben jedes einzelnen nach Perfektion, dem Überdecken sämtlicher Makel und der damit einhergehenden Oberflächlichkeit problemlos auch auf das hier und jetzt übertragen lässt. Was sich hinter dem schönen Schein verbirgt, ist allerdings oftmals grausam und unwürdig. Mit Raku, Noa und Lenn treffen jedoch drei Welten aufeinander, die normalerweise keine tieferen Berührungspunkte haben, es ist eine Konstellation, die es eigentlich nicht geben dürfte. Mitzuerleben, wie aus diesem ungewöhnlichen Arrangement mehr wird, wie die Erkenntnis reift, dass die gesellschaftliche Norm auf emotionaler Ebene nicht wichtig ist, fand ich großartig. Skinwalker ist eine dieser Love-Storys unverkitscht, mitreißend und nachhallend von denen ich gerne mehr lesen würde.