"Das Schweigemädchen" ist sicherlich kein schlechter Roman, aber definitiv kein Thriller. Von einem Thriller erwartet man vor allem Tempo und Spannung. Beides findet man hier nicht."Das Schweigemädchen" ist vornehmlich ein Familienroman mit einigen wenigen leidlich spannenden und mysteriösen Vorkommnissen, die den Leser miträtseln lassen, jedoch wird alles sehr (!) langsam erzählt, was einem viel Geduld abverlangt. Häufig tritt die Handlung auf der Stelle, vieles wird zigmal wiederholt, und nicht selten habe ich mich gefragt, wann es endlich weitergeht.Hinzu kommt, dass die drei Protagonistinnen, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, sowohl unrealistisch als auch sehr unsympathisch sind. Zwei, Stella und Kerstin, sind hysterische Supermütter, die dritte, Isabelle, ein unscheinbares, schüchternes Mäuschen mit sozialen Problemen, die ihre Mutter hasst. Alles dreht sich um deren Geschichte, die Beziehung von Müttern zu ihren Kindern steht im Vordergrund, Männer/Väter sind eher zweitrangig. Generell kommen in der Geschichte so gut wie keine Männer vor. Es ist also definitiv ein (Spannungs-) Roman für Frauen, gerne auch Mütter, die sich mit der Eltern-Kind-Beziehung idefinitizieren können.Man hört aus den Zeilen wahrscheinlich schon heraus, dass mir das Buch nicht gefallen hat. Tatsächlich hat es mir so wenig gefallen, dass ich es abgebrochen habe, weil es mich auf keiner Ebene erreicht hat. Vielleicht hätte ich es beendet, wenn ich irgendeinen Zugang zu den Protagonistinnen gehabt hätte, doch leider war dem nicht so. Schade, aber für mich einfach kein Highlight!