Schabo und Suhrab. Ein Dorf im Westen Afghanistans: Im Hof eines Großgrundbesitzers, eines Khans, spielen das Mädchen Schabo und der Junge Suhrab. Beide Kinder ahnen noch nicht, dass sie zwei Familien mit unterschiedlicher Herkunft und ungleichem sozialem Status angehören: Hier die noblen Khancheel und dort die einfachen Wulas.
Suhrab ist ein begabter, aber schüchterner Junge und hat außer Schabo keine Freunde. In der Moschee erlernt Suhrab bei dem strenggläubigen Mullah die Grundlagen des Glaubens. Später besucht er die einzige, weitentfernte Schule in der Gegend.
Unter dem Einfluss seiner offenherzigen Mutter, und all der Bücher, die seine Brüder Khaled und Salim ihm aus der Hauptstadt Kabul mitbringen, nimmt Suhrabs Weltanschauung Gestalt an. Er findet die alten Traditionen, Sitten und Gebräuche rückständig und jegliche Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Reichtum ungerecht und beschämend. Ihn fasziniert die moderne Welt samt den Werten wie Freiheit, Demokratie und Gleichheit der Menschen.
Schabo muss bereits als Kind das Dorf verlassen und wird Hausmädchen in der Ferne. Ihr Aufenthalt in einer gebildeten Familie in der Großstadt ändert ihre Denk- und Verhaltensweisen. Als sie nach Jahren zurück in die Heimat kommt, ist sie für Wulas und Khancheel des Ortes gleichermaßen ? fremd? geworden.
Nun aber entflammt die Beziehung von Schabo, die beim Khan als Dienstmädchen Arbeit findet, und Suhrab, dem Sohn des Khans, zu einer großen Liebe. Nach den herrschenden Sitten und Gebräuchen im Dorf sind solche Gefühle jedoch vollkommen inakzeptabel, und so muss ihre Liebe geheim bleiben.
Die alte Burgruine Bala Chana, ein mysteriöser, gespenstiger Ort, wird zu ihrem geheimen Palast der Liebe. ? Dann aber soll Suhrab auf einmal die Heimat für einige Jahre verlassen, um in Kabul ausgebildet zu werden. Was wird nun aus der Liebe? Was aus seiner Schabo? Wie reagiert man im Dorf auf das große Geheimnis der beiden, wenn es auf einmal bekannt wird?
Schabo und Suhrab ist ein berührender, spannender Roman über die großen und reinen Gefühle von zwei jungen Menschen, die es wagen, mit den alten Traditionen zu brechen. Wir erleben die ganze Vielfalt einer widersprüchlichen und sich wandelnden afghanischen Gesellschaft der 50er, 60er und 70er Jahre. Schabo und Suhrab ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern zugleich auch eine Anklage. Der in Hamburg lebende afghanische Autor Faruq Mirahmadi hat die Geschichte einzigartig wundervoll auf Deutsch niedergeschrieben. Dadurch gewinnt die Schilderung dieser Liebe eine zusätzliche und besondere Note.
Faruq Mirahmadi wurde 1959 in Afghanistan geboren, hat in der Ukraine studiert und dort als Ingenieur für Wärme-und Gasversorgung sowie Belüftung zum Doktor promoviert. In seiner Kindheit entwickelte sich das politische Leben in der Heimat sprunghaft. Mirahmadi erlebte den Sturz des Königtums und den Ausruf der Republik, militärische Aufstände und Revolutionen, den Einmarsch der sowjetischen Armee sowie die Zeit der Mudschaheddin und der Taliban. 2015 erschien in Kabul von ihm ein Fachbuch zur Thematik 'Heating Engineering'. Außerdem schreibt er Gedichte auf Paschto. Zurzeit lebt er mit seiner Frau und den Kindern in Hamburg.
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