Die Geschichte von Lauscher hat ihren Reiz. Als Sohn des Großen Brüllers - der seinem Namen wohl alle Ehre macht - ist Lauscher ein eher stilles Kind, dass keine lauten Töne mag und - wie der Name sagt- lieber zuhört. Nach einem Angriff der Beutereiter, die an die Steppenvölker Asiens angelehnt sind, trifft Lauscher, der als Sanitäter agiert, auf einen sterbenden Feind, der Lauscher einen seltsamen, magischen Stein schenkt. Kurze Zeit später bricht Lauscher auf, um seinen Großvater, den Sanften Flöter, zu suchen. Und damit beginnt seine Reise zu sich selbst, die durch viele mehr oder weniger kurzweilige Abenteuer führt. Meinung:Die Geschichte erinnert mich mehr an ein modernes Märchen, als an einen Fantasy Roman; was ja erstmal nichts schlechtes ist. Man begleitet Lauscher auf seinem Lebensweg, durchlebt und -leidet seine Irrungen und Wirrungen. Oftmals ist man von der Naivität Lauschers entsetzt, der mit mächtigen magischen Gegenständen - dem Stein und der Flöte seines Großvaters - gesegnet ist. Aber diese Objekte nutzen ihm nichts. Sprachlich erzählt Bemmann eine wirklich tolle und ausgereifte Geschichte. Die Charaktere sind gut gezeichnet und handeln in der Regel glaubwürdig.Soweit, so gut.Ich bin allerdings der Auffassung, dass dem Buch weniger Seiten gutgetan hätten. Es gibt Passagen in diesem Werk, da braucht man Geduld und Zähigkeit, um durch zu kommen, das Buch nicht beiseite zu legen und nie wieder anzufassen. Ich kann jeden versehen, der an diesen Stellen den Faden verliert und aufgibt.Fazit:Ist "Stein und Flöte" lesenswert? Meiner Ansicht nach nur bedingt. Die Geschichte ist gut und die Moral, die dahintersteckt, gefällt mir. Aber man braucht wirklich viel, viel Geduld. Ein Pageturner ist dieses Buch nun wirklich nicht.