Im Zusammenhang mit der Debatte um Corporate Governance und Compliance haben die Fragestellungen über Ursachen und Präventionsmöglichkeiten von Wirtschaftskriminalität in Unternehmen zunehmend Bedeutung erlangt. Die derzeit in den Unternehmen praktizierten Maßnahmen (Entwicklung von Ethikrichtlinien, Compliance Schulungsprogramme, Whistleblowing usw.) lassen sich eher als Therapie ohne Diagnose interpretieren, weil es an der entsprechenden empirischen Evaluation der Effizienz derartiger Maßnahmen fehlt bzw. bestehende Erkenntnisse nur schwer zugänglich sind.
Das Handbuch Wirtschaftskriminologie schließt diese Lücke. Es richtet sich:
- an Kriminologen
- an Strafrechtler und
- an Betriebswirte (mit Schwerpunkt: Corporate Governance und Compliance)
- als auch an Praktiker:
- z. B. Unternehmensberatungsgesellschaften mit einem Anti-fraud Management,
- Leiter von Compliance Abteilungen
- sowie in der Strafrechtspflege mit Wirtschaftsstraftaten beschäftigten Richtern und Staatsanwälten.
Inhaltsverzeichnis
1. Teil Grundlagen und Geschichte der Wirtschaftskriminologie§ 1 Die Geschichte der Wirtschaftskriminologie§ 2 Zur Problematik der Eingrenzung des Forschungsgegenstandes§ 3 Wirtschaftskriminologie als interdisziplinäre Wissenschaft 2. Teil Kriminalstatistische Befunde zur Wirtschaftskriminalität§ 1 Das Lagebild Wirtschaftskriminalität (Deutschland) § 2 Internationale Befunde 3. Teil Wirtschaftskriminologische Theorien§ 1 Wirtschaftskriminalität aus der Perspektive allgemeiner Verbrechenstheorien§ 2 Wirtschaftskriminologische Theorien im engeren Sinne 4. Teil Empirische Befunde zur Person des Wirtschaftsstraftäters 5. Teil Die Prävention von Wirtschaftsstraftaten§ 1 Maßnahmen der primären Prävention - Business Ethics und Wertemanagement§ 2 Maßnahmen der sekundären Prävention - Verhinderung von Tatgelegenheiten und Steigerungen des Entdeckungsrisikos§ 3 Maßnahmen der tertiären Prävention - Steigerung der Verfolgungsintensität und der Sanktionshärte 6. Teil Der Wirtschaftsstraftäter in der Strafrechtspflege