*2,5 Sterne"Die Hazienda" war kein Buch für mich.Normalerweise lese ich sehr sehr gerne Schauerromane, aber dieser Roman ist das eigentlich nicht, sondern eher ein reiner Horrorroman. Für einen richtigen Gothic Roman fehlt ihm die Subtilität, das langsame Herantasten an das Grauen. Hier geht es mit dem Spuk gleich richtig zur Sache und hört auch nicht mehr auf. Mir ist das zu plump. Im Grunde geht es die ganze Zeit über nur darum, den Spuk zu beenden. Immer wieder gibt es mini Hinweise auf Nebenhandlungen, z.B. eine Romanze, die es nicht gebraucht hätte, oder Familienzwists, die schon wieder abflauen, bevor sie überhaupt richtig ins Rollen kommen. Auch die politischen Begegebenheiten Mexikos zu Beginn des 19. Jahrhunderts werden angerissen, spielen aber keine große Rolle.Insgesamt hat mich die Story über weitere Strecken gelangweilt, und ich habe viele Abschnitte übersprungen, weil sich die Autorin irgendwie verloren hat.Nicht nur konnte mich der Plot nicht überzeugen, auch die handelnden Charaktere konnten es nicht. Diese sind entweder kühl/feindselig oder schlichtweg langweilig und uninteressant, und das trifft leider vor allem auf die beiden Protagonisten zu. Es ist einem schlichtweg egal, was mit ihnen passiert.Das Setting Mexiko konnte mich leider auch nicht begeistern, denn der Autorin gelingt es nicht, (dort) eine überzeugende Atmosphäre zu erschaffen, was aber für ein Spukhausroman unerlässlich ist. Vom Wetter oder vom Umfeld erfährt man gar nichts. Häufig regnet es in Schauerromanen, die Häuser sind abgeschieden, die Bewohner leiden unter der Isolation. In diesem Buch wird daraus einfach nichts gemacht.Leider ist "Die Hazienda" für mich trotz viel versprechenden Ansätzen ein Flop. Wenn die Autorin es schafft, an ein paar Stellschrauben zu drehen, könnte ich mir aber vorstellen, noch einmal ein Buch von ihr zu lesen.