Jo Nesbø war lange einer meiner Lieblingsautoren aus Norwegen, aber Der König gefällt mir nicht halb so gut wie die Harry-Hole-Storys. In diesem Buch zieht sich alles sehr lang dahin und die "Selbstgespräche" sind eher Selbstbeweihräucherung. Da verliert sich die Spannung im schwülstigen Gerede.
Carl und Roy sind so unterschiedlich, wie zwei Brüder nur sein können. Im kleinen norwegischen Os, das sinnbildlich für Provinz und Merkwürdiges steht, lässt mich bisweilen an den Zauberer von Oz denken. Einer muss der Herrscher sein, auch im dunklen Norwegen.
Wie zwei Brüder versuchen, das Glück zu erzwingen, ohne Rücksicht auf Verluste, das hat mich nicht in seinen Bann gezogen, wie es die Ankündigung verspricht. Mir hat die Geschichte zum Glück auch keine schlaflosen Nächte beschert.
Fazit: wer bis zum Ende liest, wird doch überrascht sein.