Der Klappentext:
Gusenberg ist nach seinem spektakulären letzten Fall wieder im Dienst. Das nächste Verbrechen auf seinem Schreibtisch scheint auf den ersten Blick eindeutig zu sein: Ein Häftling der JVA wurde von einem Mitinsassen ermordet. Doch es gibt kein Motiv und der Täter schweigt beharrlich. Die einzige Verbindung zwischen Opfer und Täter ist die Kanzlei Löffler & Homburger, von der beide vor Gericht vertreten wurden. Gegen den Willen ihres Chefs versorgt eine der Anwältinnen dort Gusenberg und Schröder mit Informationen zu einem bedeutenden Prozess, der aber kurz vor Beginn platzte. Musste Förster sterben, weil er zu viel über den alten Fall herausfand? Doch die Ermittler merken bald, dass dieser Mord nur der kleinste Teil in einem tödlichen Netz aus Habgier und Perversion ist
Die Geschichte:
Eigentlich sind es zwei Geschichten, die aufeinander zugeführt werden, um am Ende miteinander zu verschmelzen. Die eine Seite ist der Mord des Häftlings der JVA, die andere erzählt von Ann, einer Achtklässlerin, die sich auf ein gefährliches Online-Spiel einlässt.
Und eigentlich dreht sich fast alles um eine Anwaltskanzlei, in der sich der Polizei gegenüber keiner wirklich kooperativ zeigt, um bei der Aufklärung des Mordes zu helfen. Außer einer Juristin.
Stangl hat interessante Charaktere geschaffen und es fertig gebracht, sich sowohl im Millieu einer JVA, als auch unter Juristen oder in der Welt von Teenagern zu bewegen und die Bereiche dabei sauber getrennt zu halten.
Ein Mord, bei dem der Täter von Anfang an feststeht - was soll es da noch an Rätseln und spannenden Wendungen geben? So viel sei gesagt: Es gibt viele und vor allem unvorhersehbare Wendungen.
Mit Gusenberg hat er einen Polizisten, der nach einem traumatischen Einsatz (im ersten Band) zwar wieder arbeitstauglich geschrieben wird, der aber noch sehr am Erlebten zu knabbern hat und oft mit sich selbst beschäftigt ist. Ann ist, wie viele Teenie-Mädchen, ständig im Zwiespalt der Gefühle, hat Probleme, sich in der Klasse zu etablieren, hat nur eine wirkliche Freundin, die aber immer weniger Zeit für Ann hat und nur noch von Leon, ihrer großen Liebe, erzählt. Da trifft der Game-Master des Online-Spiels auf fruchtbaren Boden.
Fazit:
Der Roman ist unglaublich fesselnd. Ich habe ihn in kürzester Zeit durchgelesen. Vor allem nachts, als ich nicht schlafen konnte. Die Charaktere sind fein ausgearbeitet und authentisch.
Zwar war ich nach gut 75 Prozent der Geschichte bereits dem Täter auf der Spur. Dennoch wurde es zum Ende hin noch einmal so richtig dramatisch.
Für Krimi- oder Thrillerfans ist das Buch aus meiner Sicht unbedingt empfehlenswert.
Das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt. Meine Bewertung wurde dadurch nicht beeinflusst.