Ich hatte mir etwas mehr erwartet. Idee fand ich schön, Umsetzung aber z.T. etwas langatmig und wenig bereichernd.
HANDLUNGChe kann es nicht fassen: Sie ist mit acht anderen Frauen auf dem Weg von London nach Canterbury. In einem Brief hat ihre exzentrische, willensstarke Mutter ihrer Tochter aufgetragen, dorthin zu pilgern und ihre Asche zu verstreuen. Außerdem hat sich gerade auch noch ihr Freund von ihr getrennt. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen kann, ist ein als Pilgerreise getarnter Selbstfindungstrip. In alter Pilgertradition soll jede der Frauen auf dem Weg eine Geschichte über die Liebe erzählen. Che ist skeptisch, als die Wanderinnen damit beginnen. Doch die unterschiedlichen Geschichten der Frauen berühren sie tief. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Che das Gefühl, ihren Weg zu kennen.MEINUNGDa ich Fan von Wanderungen bin und auch das Pilgern an sich ein sehr interessantes Thema finde, hat mich das Buch angesprochen. Ich mochte auch, dass 9 Frauen gemeinsam unterwegs waren, die sich nicht kennen, aber kennenlernen. 9 unterschiedliche Frauen, die alle ihre Geschichten in sich tragen.Mit der Umsetzung selber hatte ich aber trotzdem manchmal so meine Probleme. In diesem Buch gab es Phasen, da hat es mich richtig mitgerissen und die Seiten flogen nur so. Aber dann kamen wieder die Phasen, in denen das Buch wochenlang wieder nur Teil meines CR-Stapels war...Zum einen hatte ich vielleicht ein Problem damit mich mit Che zu identifizieren. Ich habe nicht sehr mit ihr sympathisiert - ich hatte aber im Buch auch das Gefühl, dass sie das selbst auch nicht hat. Noch dazu war sie in einem Alter (irgendwas zwischen Ende 40 und Anfang 50), zu dem ich je nach Schreibstil und Geschichte nicht immer den Zugang finde - so auch hier.Der Aufbau in dem Buch war eigentlich auch gut gedacht. Zum einen wurde die Pilgerreise nach Canterbury beschrieben, gestreut mit vielen Gedankengängen von Che. Nacheinander wurden dann die Geschichten all der Frauen erzählt. Manche interessanter, manche weniger interessant. Durch beides - die Reise und die Geschichten - wurden immer mal wieder auch historische Fakten eingebaut, die sich gut integriert haben.Mit den Geschichten wurden auch verschiedene gesellschaftliche Themen angesprochen, Probleme, die die jeweilige Person durchlebt hat. Mir sind nach dem Buch definitiv auch noch Geschichten in Erinnerung. Mit der Botschaft / Sichtweise / Interpretation so mancher Geschichte hatte ich aber auch meine Probleme.Für das, was das Buch für mich versprochen hat, sind meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt worden. Ich glaube mir ist zum Teil zu wenig passiert und zum Teil fand ich die Dinge, die erzählt wurden nicht so relevant.Es ist wahrscheinlich ein Buch, das ganz gut verschiedene Lebensgeschichten aufgreift. Das dazu aufruft zu akzeptieren und zu leben.Das Ende war für mich dann auch etwas ernüchternd und ich war etwas enttäuscht. Trotzdem ist es aber auch kein schlechtes Buch. Vielleicht kann aber eine Frau, die eher um die 50 Jahre alt ist mit dem Buch mehr anfangen als ich ¿2,5¿¿