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Hagard

Roman

(45 Bewertungen)15
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In jedem seiner Romane wagt Lukas Bärfuss sich auf neues Terrain. In »Hagard« folgt er einem Verfolger, und als Leser fühlt man sich fortwährend ganz nah an dessen Kopf.

Ein Mann, eben stand er während des Feierabendgedrängels noch am Eingang eines Warenhauses, folgt aus einer Laune heraus einer Frau. Er kennt sie nicht, sieht sie auch nur von hinten, aber wie in einem Spiel sagt er sich: Geht sie dort entlang, folge ich ihr nicht weiter; geht sie in die andere Richtung, spiele ich das Spiel noch eine kleine Weile weiter. Es bedeutet ja nichts, niemand kommt zu Schaden, und der Abstand in der Menge ist so groß, dass die Frau es gar nicht bemerken wird. Eher ist es eine sportliche Aufgabe, sie in der Menge nicht zu verlieren.
In einer knappen Stunde hat Philip ohnehin einen wichtigen Termin. Aber schon fragt er sich, ob der nicht auch zu verschieben wäre, bis zur Abendverabredung bliebe ja noch etwas Zeit. Was ihn bewegt, ist erst einmal unklar. Ist der Verfolger einfach ein gelangweilter Schnösel? Ein Verrückter? Ein Verbrecher? Er scheint selbst vor etwas zu fliehen.
Etwas Bedrohliches liegt in der Luft, etwas Getriebenes. Ein atemloser Sog entsteht, in den auch der Leser gerät, je länger die Verfolgung anhält. Allen Sinneswahrnehmungen haftet etwas beunruhigend Surreales an. Die aufgerufenen Fragen über unsere Lebenswirklichkeit im 21. Jahrhundert gewinnen eine unabweisbare Schärfe.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
21. Februar 2017
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
174
Dateigröße
1,46 MB
Autor/Autorin
Lukas Bärfuss
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783835329546

Portrait

Lukas Bärfuss

Lukas Bärfuss, geb. 1971 in Thun / Schweiz, ist Dramatiker und Romancier, Essayist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, seine Romane sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich.

Auszeichnungen u. a. : Berliner Literaturpreis (2013), Schweizer Buchpreis (für »Koala«, 2014), Nicolas-Born-Preis (2015). Mit »Hagard« stand er 2017 auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse. 2019 wurde Lukas Bärfuss mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

www. lukasbaerfuss. ch

Preise u. a. :

- Mülheimer Dramatikerpreis (2005)

- Anna-Seghers-Preis (2008)

- Mara-Cassens-Preis (2008)

- Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung (2009)

- Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (Sonderpreis) (2009)

- Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster (2010)

- Kulturpreis Berner Oberland (2011)

- Berliner Literaturpreis (2013)

- Solothurner Literaturpreis (2014)

- Thuner Kulturpreis (2014)

- Schweizer Buchpreis (2014)

- Nicolas-Born-Preis (2015)

- Preis der LiteraTour Nord (2018)

- Georg-Büchner-Preis (2019)

Portrait Lukas Bärfuss, LiteraTour Nord 2017/2018

Pressestimmen

»Als Leser folgt man dem Verfolger Philip gleichermaßen düster fasziniert und irgendwie widerwillig wie auch der Erzähler. Schnell schon wird klar, dass es bis zum Schluss keinen eigentlichen Ausweg, Rätsel und offene Fragen geben wird. Dennoch ist die Lektüre im Zusammenspiel von Inhalt, Sprache und Form äußerst spannend und eine große Bereicherung (. . .). «
(Gerrit Völker, Buchhandlung Maternus, Köln)

»Ein faszinierendes Kopfkino, das einen geradezu bedrohlichen Sog entwickelt, wobei nicht nur der Protagonist, sondern auch der Leser in ein Spiel der Realitäten und Wahrnehmungen verwickelt wird. «
(Ursula Kloke, Botnanger Bücherladen, Stuttgart)

»Ein kunstvoller, spannender Roman, der sich zügig liest und wir Leser folgen dem Verfolger atemlos durch seine Obsession. «
(Hauke Harder, Buchhandlung Almut Schmidt, Kiel)

»Eine surreale Verfolgungsgeschichte, die bedrohlich erscheint, aber zum Nachdenken über unsere eigene Existenz und die wichtigen Fragen des Lebens anregt. «
(Claudia Leutner, Buchhandlung im Literaturhaus, Stuttgart)

»Nur Romane, die viel aufs Spiel setzen, sind literarische Erlebnisse. Und «Hagard» ist ein literarisches Erlebnis. «
(Philipp Theisohn, NZZ, 24. 02. 2017)

»Hagard ist ein Meisterstück, das seine Achillesferse nicht verbirgt: Es ist ein ästhetisch souveränes, aber auch verletzliches Porträt des Menschen auf der Epochenschwelle. «
(Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung, 25. 02. 2017)

»Lukas Bärfuss (ist) als Erzähler ein Zauberkünstler, der mit doppelten Böden und Spiegeltricks arbeitet. «
(Richard Kämmerlings, Die Literarische Welt, 25. 02. 2017)

»Lukas Bärfuss liefert ein bedenkenswertes Porträt unserer Gesellschaft, die sich von technischen Errungenschaften wie dem Handy abhängig gemacht hat. «
(Julian Schütt, SRF, 24. 02. 2017)

»stringent und kraftvoll von der ersten bis zur letzten Seite«
(Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 26. 02. 2017)

»Bärfuss schreibt den Roman einer Zeit, in der Gewissheiten zerbröseln und Irritationen wachsen. «
(Karin Grossmann, Sächsische Zeitung, 25. 02. 2017)

»Mit »Hagard« erweist sich der Schweizer Schriftsteller als meisterlicher Ergründer der erzählerischen Zeugenschaft. «
(Katrin Schumacher, MDR, 28. 02. 2017)

»eine kleine, brillante Geschichte mit einer großen Wirkung «
(Jörg Magenau, dradio kultur 20. 02. 2017)

»Auf den Spuren eines Verfolgers, der einer rätselhaften Obsession gehorcht, zieht uns Lukas Bärfuss in den atemlosen, seltsam unheimlichen Sog einer Stadt-Odyssee. Ein szenisch kunstvoll konstruierter Psycho-Noir, der heutige Lebenswelten schräg bis surreal beleuchtet. «
(Jurybegründung für die Nominierung zum Preis der Leipziger Buchmesse 2017)

»Lukas Bärfuss ist einer der scharfsinnigsten Erzähler der Schweizer Gegenwartsliteratur. «
(Schweizer Buchhandel, Nr. 3 2016)

»Lukas Bärfuss' neuer, auf durchaus bedrückende Weise kompromisslos gelungener Roman«
(Christoph Steier, www. buchjahr. uzh. ch, 27. 02. 2017)

»Über weite Strecken wird tempostark und spannend ein Episodendrama erzählt und in der zeitgenössischen Befindlichkeit gespiegelt. «
(Hansruedi Kugler, Luzerner Zeitung, 27. 02. 2017)

»So rührt dieses beunruhigende kleine Werk (. . .) mit einer Kühnheit am großen Ganzen, wie sie sich nur Schweizer Präzisionshandwerker leisten können. «
(Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 02. 03. 2017)

»ein Buch von wunderbarer Stringenz (. . .), das die Leser auch nach getaner Lektüre nicht loslässt«
(Beat Mazenauer, Liechtensteiner Volksblatt, 03. 03. 2017)

»höchst spannend und hintersinnig erdacht«
(Marina Buettner, literaturleuchtet. wordpress. com, 07. 03. 2017)

»Ein Bärfuss, auf den es sich zu warten gelohnt hat! «
(Sophie Weigand, literatourismus. net, 09. 03. 2017)

»Welch ein ausgeklügelt konstruierter zivilisationskritischer Slapstick! «
(Ulrich Seidler, Berliner Zeitung, 11. /12. 03. 2017)

» Hagard (darf) als plausibler literarischer Kommentar zur beginnenden Trump-Ära gelten«
(Stefan Schmitzer, fixpoetry. com, 13. 03. 2017)

»Lukas Bärfuss ist ein Roman gelungen, der uns mehr zu sagen hat als viele dicke Wälzer. «
(Andreas Müller, Darmstädter Echo, 14. 03. 2017)

»Die Lektüre seines Romans löst viele, auch ungute Gedanken aus, und das ist gut so. «
(Julian Weber, taz, 15. 03. 2017)

»Bärfuss schreibt das alles in einem eleganten, eindringlichen Stil, in dem nichts Versöhnliches liegt. «
(Frédéric Valin, Der Freitag, 16. 03. 2017)

»Sein dicht gefügtes Prosastück folgt auf bewundernswerte Weise den Gesetzen von Erzählökonomie und erzählerischer Stringenz. «
(Bettina Schulte, Badische Zeitung, 18. 03. 2017)

»Das Buch ist auf der Höhe seiner Zeit und sein Autor auf der unbestreitbaren Höhe seiner Kunst. «
(Samuel Hamen, Tageblatt (Luxemburg), 20. 03. 2017)

»Groß ist die Welthaltigkeit dieses Buches«
(Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 22. 03. 2017)

»Souverän erzählt Bärfuss, ästhetisch virtuos, seine Sprache ist beinahe kristallin. «
(Markus Clauer, Die Rheinpfalz, 23. 03. 2017)

»Es ist eine packende, tragikomische Geschichte, dicht und eindringlich geschildert, mit zeit- und kulturkritischen, mythischen und metaphysischen Einstreuungen«
(Wolfgang Seibel, ORF, Ö1 Ex libris, 02. 04. 2017)

»Klug, anspruchsvoll, sprachlich versiert so wünscht man sich gute Literatur. «
(Regine Mitternacht, ekz. bibliotheksservice, 03. 04. 2017)

»Dichte Atmosphäre, eine so knappe wie kraftvolle Sprache und das reflektierende Spiel mit vielen offenen Fragen zeichnen diese Meistererzählung aus. «
(Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel, 19. 03. 2017)

»ein klug komponierter, gedankenreicher Roman über ein Leiden an der Wirklichkeit und den Preis des Aufbegehrens. «
(Holger Heimann, WDR, 20. 04. 2017)

»Der Blick auf (Philips) Untergang ist hart, beklemmend. Und fabelhaft zugleich. «
(Sebastian Fischer, Lübecker Nachrichten, 02. 03. 2017)

»Irritierende, düstere und kluge Novelle, die man schon allein wegen der großartigen Sprache und der präzisen Beobachtungen unbedingt lesen sollte. «
(stern, 06. 04. 2017)

»Eindringlich erzählt Lukas Bärfuss eine ebenso packende wie verstörende Geschichte«
(ORF, Die besten 10 im Mai 2017)

»Bärfuss beherrscht den Rhythmus kurzer Sätze, beherrscht Krimi und Komik, auch in den Abschweifungen. «
(Franz Schneider, Rhein Neckar Zeitung Magazin, 29. 04. 2017)

»besticht durch Schärfe und Brisanz, durch Sprache und Vielschichtigkeit«
(Gallus Frei-Tomic, www. literaturblatt. ch, 15. 05. 2017)

»wie Philip seinen Ballerinas, so folgen wir dem Roman dank einer pflaumenblau-herrlichen Sprache«
(Ines Lauffer, www. kommbuch. com, Mai 2017)

»eines der aufregendsten Bücher der Saison«
(Katrin Schumacher, MDR KULTUR-Café, 25. 05. 2017)

»Lukas Bärfuss hat einen Roman geschrieben, der an die existentiellen Grundfesten des Menschseins rüttelt. «
(domradio. de, 02. 06. 2017)

»In Hagard glänzen komische und satirische Miniaturen über die Alltagswelt. «
(Dieter Wunderlich, www. dieterwunderlich. de, 06. 06. 2017)

»Als Dompteur literarischer Stile beweist sich Lukas Bärfuss in seinem Roman Hagard. «
(Kathrin Rahmann, leipzig-almanach. de, 02. 07. 2017)

»Glauben Sie mir, es ist süß und angenehm, Bärfuss zu folgen! «
(Lothar Schneider, www. lz-giessen. de, August 2017)

»Ein szenisch kunstvoll konstruierter Psycho-Noir, der heutige Lebenswelten schräg bis surreal beleuchtet«
(Leserdienst für Senioren und Bücherfreunde, 7/2017)

»Ein kleines Meisterwerk Fünf Sterne! «
(Stefan Härtel, booksterhro. wordpress. com, 08. 10. 2017)

»Bärfuss versteht es, packend zu schreiben«
(Theo Byland, P. S. , 06. 10. 2017)

»Lukas Bärfuss' Roman Hagard wächst zu einem faszinierenden Wechselspiel von Zähmung und Rebellion heran. «
(Sebastian Fischer, Hannoversche Allgemeine, 19. 01. 2018)

»Eine perfekte Punktlandung«
(Marion Hinz, kultur-port. de, 26. 01. 2018)

» Hagard verändert die Sicht auf das eigene Leben. «
(buecherstadtkurier. com, 08. 02. 2018)

»Das perfekte Buch für den Moment. . . wenn Du jetzt auf keinen Fall nach Hause willst«
(Lydia Herms, DLF Nova, 24. 05. 2020)

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LovelyBooks-BewertungVon Hanna_87 am 23.02.2023
es ist so unangenehm einen text zu lesen, bei dem man merkt, dass der autor sich genial beim schreiben vorkommt
LovelyBooks-BewertungVon beccaris am 07.05.2021
So heisst das aus dem französischen übersetzte Wort ¿Hagard'. Mit einem guten Plot, der sehr spannend beginnt und dem man gerne folgt, so beginnt diese klassische Novelle. Der Autor zeigt sein schriftstellerisches Talent, wovon er es nach meinem Geschmack zeitweise ein wenig übertreibt mit bemüht verwendeten Fremdwörtern und Aphorismen. Der Text ist poetisch anspruchsvoll, triftet dann aber ca. nach 100 Seiten ab ins Absurde und ich habe mich mehrmals gefragt, was will der Autor dem Leser überhaupt erzählen. Ebenso rätselhaft bleibt der Ich-Erzähler, der die Geschichte von Philip schildert. Welche Rolle spielt dieser? Auch darüber bleibt der Leser bis zum Schluss weitestgehend im Unklaren.Es beginnt eigentlich ganz harmlos, die Verfolgung einer zufällig ausgewählten Frau. Das Spiel geht nur solange, wie die Verfolgte die Richtung auswählt, welche zuvor der Verfolger festgelegt hat, anderenfalls würde es abgebrochen. Wie durch einen inneren Zwang geht die Jagd jedoch dann weiter. Ohne das Dramatisches geschehen würde, nimmt die Verfolgung immer abstrusere Formen an, bis zum totalen Absturz der Hauptperson.In den Text fliessen nebst der eigentlichen Handlung immer wieder sozialkritische Themen. Es bleibt dabei oft unklar, ob es sich um die Ansichten des Protagonisten Philipp handelt oder einfach die Meinung des Autors wiedergegeben wird.Das Buch eignet sich gut als Diskussionsgrundlage für Themen wie: Zufall/Schicksal, was-wäre-wenn, Tempo der Zeit, Obsessionen und anderes.