Rah ist von klein auf zur Wächterin erzogen worden, als die Hauptstadt Sartins von Wesen angegriffen wird, die mit chaotischer Energie aufgeladen sind, wird sie zu Hilfe gerufen. Denn sie besitzt die Fähigkeit, diese aggressive Energie zu läutern und das harmonische Gleichgewicht wieder herzustellen. Doch es gibt immer mehr Angriffe, immer größer werden die chaotischen Monster, deshalb folgt Rah dem geheimnisvollen Irin, der der Ursache dieser Wesen auf den Grund gehen möchte.
Shina ist auf der staatlichen Akademie und wird zum Astral ausgebildet - sie lernt mit Hilfe eines Artefakts die chaotischen Energien zu bezwingen und sie gleichzeitig als Waffe einzusetzen. Ihre beste Freundin Mae ist im selben Ausbildungsjahr, seit dem Tod ihrer Mutter kapselt sie sich allerdings von Shina ab und verlässt nachts heimlich die Akademie. Als Shina ihr einmal folgt, wird von dem was sie beobachtet ihr gesamtes Weltbild erschüttert.
"Heart & Shadow" von Marie Graßhoff ist der erste Band einer Dilogie, bei dem es recht lange gedauert hat, ehe mich die Geschichte in ihren Bann ziehen konnte. Die durchaus fantasievoll erdachte Welt mit ihren chaotischen und harmonischen Energien fand ich sehr einzigartig, allerdings habe ich zunächst regelrecht "gefremdelt" damit. Mir schien es, als ob die Autorin ihren Lesern gerade mal die unbedingt nötigsten Informationen zukommen lässt. wodurch es mir ziemlich schwer fiel, einen Weg in die Handlung zu finden. Die Figuren wurden ähnlich knapp charakterisiert, so dass ich zwar Sympathie für sie verspürt habe, aber kaum eine tiefere emotionale Verbundenheit aufbauen konnte. Auch die Gefühle zwischen den Personen waren für mich nicht greifbar, so dass mache Ereignisse in meinen Augen scheinbar aus dem Nichts entstanden.
Der Schreibstil war meiner Meinung nach dennoch äußerst fesselnd, die Perspektive wechselte kapitelweise zwischen Rah und Shina, so dass es besonders in der zweiten Buchhälfte immer wieder kleine Cliffhanger gab und ich den E-Reader zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen mochte. Lange Zeit schien es, als ob die beiden Handlungsstränge keinerlei Verbindungen miteinander aufweisen, erst gegen Ende hin zeichnete sich ab, wie sich die Wege der Protagonisten im Folgeband vermutlich kreuzen werden. Nachdem zum Schluss zwar ein großes Geheimnis gelüftet wurde, aber immer noch reichlich Fragen offen bleiben, bin ich nun voller Vorfreude auf den zweiten Teil. Trotz des recht distanzierten Einstiegs empfehle ich das spannende Leseerlebnis gern weiter.
Fazit: Obwohl ich die Figuren und auch das Setting zunächst sehr distanziert empfunden habe, konnte mich die Geschichte irgendwann doch noch in ihren Bann ziehen, daher spreche ich für den Roman gern eine Leseempfehlung aus.