Eckdaten
Titel: Gezeitenlos - Im Strudel der Zeit
Autor*in: Sandra Florean
Genre: Urban Fantasy / Zeitreisen
Verlag: Selfpublishing
Seitenzahl: 289
Preis: 12,90 (Taschenbuch) / 3,99€ (eBook)
Inhalt
In dem Buch geht es um Alexandra Sturm, die nach einem traumatisierenden Erlebnis während ihrer Ausbildung zur Kampfschwimmerin Angst vorm Tauchen hat. Durch diese Angst veranlasst hat sie ihre Karriere bei der Marine aufgegeben, um Teilhaberin bei einer Sicherheitsfirma zu werden.
Bei einem eigentlich simplen Einsatz entdecken sie und ihr Kollege eine komische Gestalt im Wasser. Kurz darauf wird ihr Kollege schwer verletzt und behauptet, ein Seeungeheuer wäre an seinen Verletzungen schuld.
Daraufhin beschließt die Protagonistin, Nachforschungen zu dem angeblichen Ungeheuer anzustellen. Immer an ihrer Seite ist dabei ihr Mitbewohner Jan. Auch ihr Ex-Freund Richard steht eines Tages überraschend vor ihrer Tür. Und da das noch nicht ausreicht, erlebt Alex auch noch ein Déjà-vu, das sich erschreckend real anfühlt, denn es ist keines. Sie ist tatsächlich in der Zeit zurück gereist.
So beginnt für Alex ein Abendteuer, welches nicht nur sie an ihre Grenzen bringt und immer dann mit überraschenden Wendungen aufwartet, wenn sie denkt, sie hätte alles im Griff.
Meine Meinung
Mir persönlich hat die Geschichte von Alex sehr gut gefallen. Ich habe das Buch an einem Tag gelesen. Hätte ich nicht zwischendurch Termine gehabt, dann hätte ich das Buch wohl in einem Rutsch verschlungen, denn es war bis zur letzten Seite spannend. Gerade das Ende war so fesselnd, aber ich will ja nicht vorgreifen.
Dass die Autorin bereits im ersten Kapitel etwas Action liefert, hat mir gut gefallen. Hier baut sich also nicht lange eine Spannungskurve auf, sondern hier ist man sofort im Geschehen. Dadurch, dass immer was passiert, lässt sich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Jedoch war es mir an manchen Stellen zu viel. Da in Alex Geschichte so viel passiert, wirkt es an manchen Stellen auf mich sehr überladen. Beim Lesen ist mir das zwar nicht aufgefallen, denn ich habe weitergelesen, weil so viel passiert ist, aber im Nachhinein würde ich sagen, dass das eine oder andere Ereignis auch gerne weniger actionreich ausfallen dürfte.
Auch zur Protagonistin möchte ich ein paar Worte sagen, denn mir war Alex sofort sympathisch. Ihre Zielstrebigkeit, ihre Schlagfertigkeit in Konversationen und auch ihre Macken haben es mir leicht gemacht, mich mit ihr zu identifizieren. Gerade durch ihre Macken wurde sie noch etwas realer für mich. Dazu zählt zum Beispiel, dass Alex nach einem traumatischen Vorfall Angst vorm Tauchen entwickelt hat, obwohl das in ihrem Beruf als Kampfschwimmerin eine wichtige Voraussetzung war. Oder wie sie zu Beginn so erhebliche Schwierigkeiten damit hat, ihre neuen Fähigkeiten zu kontrollieren. Ich fand es übrigens auch toll von der Autorin, dass Alex ihre Fähigkeiten nicht unbegrenzt einsetzen kann, sondern nach jedem Einsatz erstmal wieder ihre Batterien aufladen muss.
Im Übrigen finde ich Jan auch toll geschrieben. Ich habe aber generell ein Herz für die chaotischen Nerds in Geschichten. Jedoch muss ich auch eingestehen, dass er und Alex gerade durch ihre Unterschiede ein so tgelungenes Team abgeben. Ich mag es, wie Alex eher die Macherin ist, während Jan über die Dinge nachdenkt und erst dann entscheidet. Aber auch wenn Jan eher der ernstere von beiden ist, hat auch er mit das eine oder andere Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Generell empfand ich den Schreibstil der Autorin als sehr angenehm. Zudem hat sie beispielsweise Personen, Orte und Kämpfe so beschrieben, dass ich mir beim Lesen ohne große Mühen vorstellen konnte, was Alex erlebt. Und auch, wenn die Geschichte fiktiv ist, hat sie an manchen Stellen echte geschichtliche Informationen verarbeitet. Das macht die Geschichte ein wenig greifbarer. Das einzige, was mich beim Lesen etwas gestört hat, waren die Unterhaltungen, die Alex mit einem russischstämmigen Mann geführt hat. Hier hat die Autorin nämlich die wörtliche Rede so geschrieben, wie man sie durch den russischen Akzent verstehen würde. Zwar taucht das nicht häufig im Buch auf, aber es hat gerade beim ersten Auftreten meinen Lesefluss doch sehr gebremst.
Fazit
Ich kann das Buch nur empfehlen, denn es ist nicht nur spannend bis zum Schluss, sondern Alex ist eine großartige Protagonistin. Genau richtig für diese Geschichte. Ich musste beim Lesen häufiger wegen Aussagen oder Taten von ihr schmunzeln. Ich hoffe insgeheim, dass die Autorin den Raum, den das Ende der Geschichte bietet, nutzt, um einen zweiten Teil zu schreiben.
Auf Basis der aufgeführten Punkte bekommt das Buch die folgende Wertung von mir: ¿¿¿¿¿