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Das grenzenlose Und

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90 Lesepunkte
eBook epub
8,99 €inkl. Mwst.
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Marie, achtzehn Jahre alt, von der Welt enttäuscht und Borderline-gestört, gehört nicht in dieses Leben. Sie hasst die Abende in der Wohngemeinschaft, an denen die Betreuerin die Mädchen an den Tisch der Gleichberechtigung lockt und mit ihnen über ihre Ängste sprechen möchte. Wann kapieren die bloß endlich, dass das Leben für WG-Mädchen kein Happy End bereit hält? Das nämlich, glaubt Marie, ist die bittere Wahrheit. Schlimmer noch als die WG-Sitzungen ist die Psychiatrie, dahin will sie auf keinen Fall zurück. Und so stimmt sie dem Kuhhandel zu, den ihr Therapeut Willi vorschlägt: Er sorgt dafür, dass sie nicht wieder in die Geschlossene kommt, sie dagegen verspricht, ihren Plan, sich das Leben zu nehmen, auf Eis zu legen - mindestens für ein Jahr. Und sie muss zustimmen, regelmäßig zu den Therapiesitzungen zu kommen. Dort trifft sie auf Emanuel, und obwohl sie Gleichaltrige aus Prinzip für notgeile Idioten hält, machen sie sein kreatives Fluchen und die karamelläugigen Blicken neugierig. Auf die Gefahr hin, dass sie es mit einem Psychopathen, Narzisst oder - noch schlimmer - Burn-out-Kandidaten zu tun hat, lässt sie sich auf einen Kaffee einladen. Und weil sie unter dem Zauber - oder Fluch - von Willi stehen, legen sie die Karten auf den Tisch, erzählen sich von ihrer Vergangenheit, ihren Gestörtheiten, sogar den geplanten Selbstmord erwähnt Marie. Emanuel wird hellhörig und sie treffen eine makabre Verabredung, die für beide anders ausgeht, als erwartet.

Sandra Weihs' Romandebüt ist einfühlsam, tiefdüster und hochkomisch, eine Mischung, die nur selten gelingt, dann aber einen Zauber entfaltet, dem man sich schwerlich entziehen kann. In »Das grenzenlose Und« begegnet der Leser hoffnungslos charmanten Charakteren und einer ungewöhnlichen Geschichte um Leben und Tod, die traurig, glücklich und nachdenklich zugleich macht.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
31. August 2015
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
188
Dateigröße
0,85 MB
Altersempfehlung
ab 14 Jahre
Reihe
Debütromane in der FVA
Autor/Autorin
Sandra Weihs
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783627022303

Portrait

Sandra Weihs

Sandra Weihs, 1983 in Klagenfurt geboren, studierte Sozialarbeit im städtischen Raum und lebt in Oberösterreich und Wien. Sie arbeitet mit sozial benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Familien. Außerdem engagiert sie sich politisch in ihrer Heimatgemeinde im oberösterreichischen Vöcklamarkt. »Das grenzenlose Und« ist ihr Romandebüt.

»Ein erstaunliches Debüt einer Dreißigjährigen: eine packende, ja beklemmend realistische, harte Erzählung über junge Menschen heute, in sehr direkter Sprache - es geht darin um den Tod, also auch und vor allem um das Leben. « (Aus der Jury-Begründung zum Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung)

»Sandra Weihs ist eine Erscheinung. Einer dieser Rilke'schen Engel. Das Schreckliche und das Schöne in totaler gegenseitiger Bedingung. Vor ihr kann man sich nur verneigen. « (Andreas Maier)

»Ein kluger, erfahrungsgesättigter Roman über die Identitätsfindung einer jungen Frau. « (Der Tagesspiegel)

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LovelyBooks-BewertungVon CocuriRuby am 25.10.2017
Schöne Ansätze, aber letztlich nicht genug. Gut geschrieben ¿ lässt sich leicht lesen, aber zwischendurch trifft man immer mal wieder auf schönen Formulierungen.Im Fokus steht natürlich die Protagonistin: Sie ist pessimistisch und zynisch, gilt als Selbstmordgefährdet mit einer Borderline-Störung und ritzt sich.Dummerweise driftet sie schnell ins Klischee und jammerhafte ab, sobald es um die Schilderungen aus ihrer Kindheit geht oder warum sie sich ritzt, denn an all ihrem Übel und schlechten Benehmen ist ausschließlich die Mutter schuld ¿ wirklich thematisch aufgegriffen wird das nicht. Ihre Krankheit selbst wird sogar praktisch gar nicht aufgegriffen.Alles was mit ihrer Krankheit, ihrer Vergangenheit, ihren Selbstmordwillen zu tun hat, ist sprachlich leider nicht so beschrieben, dass es mich teilhaben lässt, dass es mich in die Geschichte, in die Psyche der Protagonistin zieht ¿ sondern es hat manchmal sogar etwas theatralisches, leicht oberflächliches und jammerndes.Allerdings hat sie auch einen dunklen, zynischen Humor und das rettet es wieder etwas raus und verleiht ihr die nötigen Sympathiepunkte.Gut eingefangen fand ich die Arroganz und dieses von oben herabsehen gerade von (angehenden) Ärzten: ¿Machtlos zu sein, davon halten die Götter in Weiß gar nichts¿ (S. 72).Aber auch die Gleichsame Fürsorge der Sozialarbeiter und dessen Grenzen wurden kurz, aber eindringlich geschildert.Flüchtig werfen wir natürlich auch einen Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen.Die Beziehung zu ihrem Therapeuten, ist schon recht sonderbar. Diese (sagen wir mal) ungewöhnlichen Therapiepraktiken mochte ich als Theorie: das verlassen des klinischen, Schema-F. Die Umsetzung fand ich hier ¿too much¿. Bei Marie funktioniert es wohl, ich fand es extrem unsensibel und unprofessionell.Die zu ihrer Zimmergenossin Amina. Das kurze aufblitzen von Freundschaft und füreinander da sein ¿ war schon wirklich sehr kurz, aber schön und gut dargestellt.Die Beziehung zu Emanuel fand ich schon etwas sehr dick aufgetragen ¿ der Gutaussehende, Anfang 20, Eltern gestorben, Mutter wie Großmutter waren Prostituierte, der einen Hirntumor hat und lernen will, wie man sich umbringen kann und dafür die Hilfe einer Selbstmordgefährdeten braucht. Ach bitte.Vor allem eine Person kam mir in dem Buch deutlich zu kurz und das war die Protagonistin selbst. Das Buch ist sehr kurz, es ist nur eine Momentaufnahme, es befasst sich nur mit dem Jetzt ¿ das finde ich als Idee gut, in der Praxis ist mir das zu wenig.Ihre Gedanken nehmen viel Platz ein und diese waren auch durchaus interessant. In der Destruktivität liegt eine gewisse Schönheit. Es gab sogar ein paar kurze philosophisch angehauchte Gedanken, andere regten einen zum nachdenken an, andere waren einfach nur schön formuliert ¿ wieder andere waren lediglich so da.Letztlich ist mir das aber nicht genug ¿ ihr ganzes Handeln wirkte auf mich nicht glaubwürdig. Es gab von der Seitenzahl her nicht genug Platz das zu fundamentieren, aufzubauen, glaubhaft zu machen ¿ oder es fehlte schlicht der Wille dazu.Woher ihr Todeswille stammt, erleben wir nicht ¿ ihre Vergangenheit wird verschwiegen.Und dann reicht auch ein Blick auf eine Leiche und auf Kranke und schon denkt sie in allem anders und der Lebenswille keimt ¿ das ist doch Blödsinn und viel zu sehr ¿von jetzt auf gleich¿.Das lässt doch sehr an der Geschichte zweifeln, denn letztlich muss man auch sagen, geht es in keinem Bereich so wirklich in die Tiefe, weshalb es schrecklich vorhersehbar war, in fast allen Einzelheiten.Auch wenn es durchaus Momente gibt, die einen berühren ¿ keine Frage.FazitDas Buch hatte schöne Ansätze. Immer wieder blitzte etwas auf, ein Gedanke, eine Formulierung, ein Gefühl, ein Moment.Letztlich war es aber nicht wirklich genug ¿ es fehlt die Zeit, den Platz, die diese Geschichte gebraucht hätte.
LovelyBooks-BewertungVon seschat am 29.07.2016
Wenn eine 18-jährige Borderline-Patientin ihren Selbstmord plant und sie ausgerechnet von einem todkranken Krebspatienten zum Leben verführt wird, dann ist die Rede von Sandra Weihs Romandebüt "Das grenzenlose Und". Diese Geschichte ist ungewöhnlich und wird zudem schonungslos offen dargeboten. Borderlinerin Maries Sicht auf die Dinge und besonders das Leben ist nüchtern, abgeklärt. Von ihren Eltern hat sie nie Liebe, sondern nur Gewalt erfahren. Infolge begann sie sich zu ritzen und wohnt nun in einer sozialpädagogisch betreuten WG mit anderen Patienten zusammen. In sich selbst spürt Marie nichts als "grenzenlose Leere" (vgl. Buchtitel) und findet in Emanuel, 23 und Hirntumor, einen Verbündeten. Gemeinsam will man dem Leben ein Ende setzen, doch Marie hat Emanuels Kampf, sie vom Gegenteil zu überzeugen, unterschätzt...Weihs' Roman geht an die Nieren und stimmt nachdenklich. Er enthält trotz der saloppen Sprache einige lebensphilosophische Passagen. Aber das Beste an der Geschichte ist, dass die Autorin auf Gefühlsduselei a la Hollywood verzichtet und stattdessen ihren Blick auf die ungeschönte Realität richtet, die nicht immer leicht zu ertragen, aber dafür authentisch ist. Das Tabuthema Tod, im Speziellen der Freitod, wird eingehend beleuchtet. Hierbei imponiert mir ihre z.T. humorvolle Sicht aufs Sterben. Heiterkeit und düstere Momente wechseln sich ab und das Buchende stimmt versöhnlich.FAZITEin zurecht preisgekrönter Roman, der sich nicht nur an die Jugend richtet und etwas wagt. Weiter so!