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Eine Liebe

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Dies ist keine Liebesgeschichte oder etwa doch? Sara Mesas preisgekrönter Roman über gemischte Gefühle, ein Dorf auf der Suche nach einem Sündenbock und eine Frau, die auf schmerzhafte Weise in die Eigenbrötlerei findet: beunruhigend, betörend präzise und im besten Sinne merkwürdig.

Ist es Flucht? Ausweg oder Neuanfang? Nat kommt nach La Escapa, ein Dorf im spanischen Nirgendwo, und mietet sich dort ein Haus. Was sie an diesen Ort verschlägt, bleibt unklar. Eine alleinlebende junge Frau ist hier selten, und schon bald wird Nat von den Dorfbewohnern neugierig umkreist: einem Althippie, dem Mädchen aus dem Laden, einem alten Ehepaar und einem Mann, der nur »der Deutsche« genannt wird.

Der Vermieter ist aufdringlich, kümmert sich aber kaum um den Zustand des Hauses: Es regnet durchs Dach, überall ist Ungeziefer. Nat ist mit dem Land-leben überfordert, fühlt sich beobachtet und doch allein bis eines Tages »der Deutsche« vor ihrer Tür steht. Er bietet ihr an, das Dach zu reparieren, verlangt aber eine unerwartete Gegenleistung: Für Nat ist es der Auftakt einer Obsession mit dem rätselhaften unbehausten Mann. Im Dorf hingegen gerät sie zusehends in die Rolle der gefährdeten Außenseiterin.

Sara Mesa verzichtet auf den Luxus des Details, ihre Sprache besticht durch Knappheit: Prägnant entwirft sie eine unheimliche Welt hinter glasigem Dunst mit doppelten Böden, unscharfen Grenzen und moralischen Grauzonen.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
25. August 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
192
Dateigröße
0,86 MB
Reihe
Quartbuch
Autor/Autorin
Sara Mesa
Übersetzung
Peter Kultzen
Verlag/Hersteller
Kopierschutz
mit Wasserzeichen versehen
Family Sharing
Ja
Produktart
EBOOK
Dateiformat
EPUB
ISBN
9783803143549

Portrait

Sara Mesa

Sara Mesa, 1976 in Sevilla geboren, wo sie bis heute lebt, gehört zu den wichtigsten spanischen Autorinnen der Gegenwart. Sie hat mehrere preisgekrönte Romane, Erzählungsbände und Essays verfasst. Ihr Roman »Eine Liebe« war eine literarische Sensation in Spanien, wurde unter anderem von »El País« zum besten Buch des Jahres gekürt und 2021 mit dem Preis des unabhängigen Buchhandels ausgezeichnet.

Bewertungen

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Zur Empfehlungsrangliste
LovelyBooks-BewertungVon Milagro am 19.11.2023
Gemischte Gefühle
LovelyBooks-BewertungVon Sigismund am 10.12.2022
REZENSION - Einerseits von der ungewöhnlichen Handlung fasziniert, andererseits auch irgendwie ratlos bleibt man nach Lektüre des 190-seitigen Kurzromans "Eine Liebe" der spanischen Schriftstellerin Sara Mesa (46) zurück, der im August beim Verlag Klaus Wagenbach erschien. Handelt es sich bei diesem spanischen Bestseller, dessen Original zum besten Buch des Jahres gekürt und mit dem Preis des unabhängigen Buchhandels ausgezeichnet wurde, nun um eine Liebesgeschichte, wie der Titel vermuten lässt, oder doch nicht? Nach der Lektüre bleibt man mit einem unsicheren Gefühl zurück.In jedem Fall geht es um einen Neuanfang: Die 30-jährige Natalie entflieht nach herber Enttäuschung und Kränkung aus der Großstadt ins winzige Dorf La Escapa (dt. Flucht) im ländlichen Nirgendwo, um in einem angemieteten Häuschen nicht nur ein neues Leben zu beginnen, sondern auch als Übersetzerin wissenschaftlicher Texte sich erstmals in der Übersetzung von Theaterstücken zu versuchen. Doch beides will ihr nicht gelingen.Als Fremdling in der Dorfgemeinschaft wird sie von den Einheimischen neugierig und kritisch beobachtet. Trotz größtes Bemühens bleibt sie eine Außenseiterin - wie die Roma-Familie und die als "Hexe" im Dorf verunglimpfte demente Greisin Roberta. Sogar ihr vom Vermieter überlassene, von ihm wohl misshandelte und verwilderte Hund, den sie Sieso (dt. Nichtsnutz) tauft, will ihr nicht vertrauen und beobachtet sie kritisch aus sicherem Abstand. Der "Nichtsnutz" bleibt wie auch Nat ein Außenseiter. Fühlt auch sie sich als Nichtsnutz - unfähig, ihrem Leben einen Sinn zugeben und Freunde zu finden?Da der aufdringliche Vermieter nur an der Mietzahlung, nicht aber am Zustand seines Hauses interessiert ist, legt sie selbst unter Mühen auf dem verwilderten Grundstück einen neuen Garten an. Im Haus tropft der Wasserhahn, die Bohlen des Fußbodens sind verzogen und es regnet durchs Dach. Der wie ein Einsiedler lebende "Deutsche" Andreas, von dem niemand weiß, woher er seinen Spitznamen hat, bietet ihr an, das Dach kostenlos zu reparieren, verlangt allerdings als Gegenleistung Sex. Anfangs nüchtern als "Tauschgeschäft" eingegangen, wird für die noch unsichere und zurückhaltende Nat aus dem ungewöhnlichen Verhältnis zu diesem älteren Mann "eine Liebe" - obsessiv und fordernd, aus Sehnsucht nach Vertrauen und Halt. Doch Liebe und Freundschaft bleiben einseitig. Halt findet Nat weder beim Sexpartner Andreas noch bei dem als hilfreicher Freund erscheinenden Píter.Sara Mesas Roman fasziniert durch die abschreckende, brutal wirkende Nüchternheit in seiner Handlung, in den in ihrem Handeln widersprüchlich auftretenden Dorfbewohnern und in der sachlich knappen Sprache der Autorin: Die verhärmt und in ihrem Leben perspektivlos wirkenden Dorfbewohner sind hart in ihrem Urteil, verachten nicht nur Außenseiterin Nat, deren Liaison ausgerechnet mit dem "Deutschen" für weiteres Misstrauen sorgt, sondern auch ihre Nachbarn. Die Dörfler scheinen mal vertrauensvoll, mal abweisend, werden unerwartet aggressiv. Erst wenn es gilt, Nat aus dem Dorf zu treiben, scheinen sich alle einig. Von einer harmonischen Dorfgemeinschaft ist jedenfalls nichts zu spüren. Nicht einmal die karge Landschaft bietet einen Hauch von Romantik. Alles erinnert an das ebenfalls vom Wagenbach Verlag im September veröffentlichte Buch "Leeres Spanien" von Sergio Del Molino über Spaniens sterbende Dörfer. Aber gerade diese Nüchternheit und Gefühlskälte ist es, die Sara Mesas Kurzroman "Eine Liebe" zu einer dramatischen und auf ihre Art ungemein fesselnden Geschichte, in deren Ablauf sich die Autorin - wie in einem eindrucksvollen Kammerspiel - allein auf ihre Protagonistin beschränkt, auf deren Gefühle und Gedanken, und alle anderen Personen eher als Randfiguren auftreten lässt.