Wie sehen die Alternativen für die Lebensmittelbranche aus, wenn Tierwohl endlich ernst genommen wird? Was Fleischersatzprodukte genau enthalten, frage ich mich schon, seit ich dem Fleisch aus Gewissensgründen vor Jahren den Rücken gekehrt habe, und ich bin mir sicher, dass ich mit dieser Frage nicht alleine bin. Doch was wäre, wenn für Fleisch kein Tier mehr sterben müsste? Wenn es gezüchtet wird? Klimaneutral, frei von Medikamenten, so dass es weniger einem Produkt aus der Apotheke gleicht und damit die Qualität von echtem Fleisch sogar übersteigt? Wäre das eine echte Alternative und könnte dies frei von Betrug und Skandalen ablaufen?Ein fragwürdiger Unfall, eine Firma samt einem strahlenden CEO und eine Gruppe Aktivisten und eine pandemische Erkrankung laden dazu ein, dieses Thema von Grund auf durchzuspielen und einen spannenden Thriller rund um Lebensmittelprodukte und wirtschaftliche Interessen hervorzubringen.Das Thema ist hochinteressant, weil es sich mit einigen der großen Herausforderungen unserer Zeit beschäftigt. Die letzte Pandemie steht uns allen vor Augen und der Gedanke, dass eine solche durch Nahrungsmittel ausgelöst werden könnte, ist eine beängstigende Vorstellung. Zudem stellt die wachsende Weltbevölkerung die verfügbaren Ressourcen auf die Probe und die Massentierhaltung bedeutet neben dem Grauen der Haltung und den ethischen Fragen des Tierwohls auch eine enorme Belastung für die Umwelt.Ich habe selbst lange in der Lebensmittelbranche gearbeitet und kenne so manches dieser Probleme. Ein Grund für mich, mich bewusster zu ernähren und auf Fleisch zu verzichten. Die Geschichte weiß zu überzeugen, selbst wenn es erst im zweiten Teil wirklich zum Thriller wird. Aber die Hinter- und Beweggründe bedürfen eben einiger Zeit, um sie sinnvoll aufzubauen. Und das ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen.Für mich ein guter Thriller rund um ein spannendes und wichtiges Thema und ein Buch, das ich gerne weiterempfehle!