Zum Inhalt:Bunte Wiesen, frische Waldluft und Nächte unter Sternenhimmel - ein sommerlicher Liebesroman voller Urlaubsflair Natur pur, endlich entschleunigen und als Familie wieder zusammenfinden - das wünscht sich die alleinerziehende Mutter Valerie von ihrem Urlaub im Salzkammergut. Dass sie die nächsten drei Wochen ohne fließendes Wasser, Strom und WLAN auskommen müssen, hat sie ihren zwei Teenager-Kindern jedoch verschwiegen. Natürlich sind die beiden vom Abenteuer mitten im Wald zunächst nicht gerade begeistert. Valerie hingegen entdeckt inmitten von taubenetzen Farnen, duftendem Gehölz und schmetterlingsumschwärmten Wildblumen die entspannte Einfachheit des Lebens. In der Abgeschiedenheit lernt sie auch den aufregenden Yanek kennen, der völlig unerwartete Gefühle in ihr weckt. Doch ist sie überhaupt bereit für eine neue Liebe? Meine Meinung: Wie realistisch ist es, dass zwei Teenies in den Urlaub mitkommen, ohne vorher Fragen zu stellen? Valerie schafft es jedoch, ihren Nachwuchs in ein mitten im Wald liegendes Urlaubsdomizil zu "entführen", das keinerlei Annehmlichkeiten bietet. Auf dem ersten Blick zumindest. Statt Internet gibt es eine Outdoorbadewanne, statt Zocken am Computer werden die Abenteuer hautnah an der frischen Luft erlebt. Holz hacken, Feuer machen und Essen sammeln gehören ebenso dazu wie eine Nacht unter dem freien Sternenhimmel oder das Beobachten von Tieren, die man sonst nicht aus nächster Nähe zu sehen bekommt.Man erkennt schnell, was Valerie dazu bewogen hat, diesen radikalen Schritt zu gehen.Aus allem, was sie tut, spricht stets die Sorge um ihre Kinder, das Bemühen, eine gute Mutter zu sein und der Versuch, das früher so unbeschwerte Verhältnis wieder aufzubauen. Zudem hat man den Eindruck, dass das Leben an ihr vorübergezogen ist, seit sie allein für ihren Nachwuchs sorgt. Für sie scheint es außer ihrer Arbeit und den Kindern nicht viel zu geben.Während sich Valeries Sohn Benno relativ schnell den Gegebenheiten anpasst und rasch Anschluss findet, ist es mit ihrer Tochter Kim nicht so einfach. Sie sorgt nicht nur einmal für Aufregung, und ihr Auftreten hat sie für mich sehr unsympathisch gemacht. Das hat sich leider auch nicht mehr geändert. Während Benno der absolute Sonnenschein ist, präsentiert sich Kim als Alptraum für jede Mutter. Weder die Geschehnisse der Vergangenheit, noch dieser Teil ihrer Selbstfindungsphase, in der sie gerade steckt, rechtfertigen meiner Meinung nach das Verhalten, das sie ihrer Mutter gegenüber an den Tag legt. Die Szenen mit ihr sind mühsam zu lesen und verderben das ansonsten wirklich zauberhafte Buch ein wenig.Yanek war leider teilweise auch anstrengend. Das bemüht geheimnisvolle, die Wechsel zwischen liebevoll und schroff waren mir ein klein wenig zu viel. Stella war mir auch zu viel. Zu laut, zu präsent, in ihrem Verhalten manchmal ebenfalls wie ein Teenager. Diesen Aspekt der Geschichte hätte es nicht gebraucht, da war mir am Ende zu viel Wind um etwas, was nicht gefehlt hätte,vor allem weil ständig deutlich gemacht wird, das mit den beiden etwas nicht stimmt. Das hat die Grundstimmung ein wenig beeinträchtigt.Die sich anbahnende Romanze zwischen Valerie und Yanek hätte neben den familiären Problemen völlig ausgereicht, um den Leser zu unterhalten. Da war Gefühl dahinter, zarte Annäherung, Unsicherheit, Angst, Schmetterlinge im Bauch. Diese Szenen waren richtig stark und konnten mich begeistern. Auch die anderen Urlauber, die sich inmitten von Blumen, Bäumen und den einzigartigen Häusern mitten im Wald erholen, fand ich klasse. Die verschiedenen Charaktere waren gut dargestellt und das, was man über sie erfahren hat, war interessant. Die Gastgeber sind richtige Originale und dabei so liebevoll und einzigartig, dass sie beinahe jede Missstimmung und den Unmut, der beim Lesen manchmal hochkommt, aufwiegen. Sie vermitteln nicht nur ihr Wissen über den Wald, die Kräuter, Blumen und Tiere, sondern sind auch Ratgeber, die ihre Weisheit in kleinen, feinen Dosen abgeben und zeigen, wie schön das einfache Leben sein kann. Die beiden haben das Herz am rechten Fleck! Die Geschichte lässt sich bis auf die oben erwähnten Szenen gut lesen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm, zudem sehr bildlich, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Auch die Emotionen kommen nicht zu kurz. Alles in allem ein schöner Roman mit kleinen Schwächen, für den ich gern eine Leseempfehlung gebe.