"In seinem Jugendbuchton spricht der Roman trotz loser Enden ganz leise Themen wie Tod, NS-Verbrechen, Schuld, vergehende Zeit und Generationenkonflikte auf emotionaler Ebene an, setzt sie in Beziehung, ohne zu relativieren oder sich in Befindlichkeiten zu verlieren." Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung, 4.2.2021
"Die Stärke des Buchs besteht darin, dass es literarisch überzeugend zeigt, wie die dunkle Vergangenheit das Leben der Menschen bis heute prägt. ... Verena Keßler gelingt es, die Geschichten der beiden Frauen unaufdringlich miteinander in Beziehung zu setzen die schwere historische Last mit der Leichtfüßigkeit des Teenagerlebens." Felix Münger, SRF 1, 13.12.20
"Das ist alles mit sicherer Hand, klarem Blick, perfektem Timing, schmucklos, stringent und präzise gemacht. Wie Keßler sich hineindenkt in die Welt einer Fünfzehnjährigen, das zeugt von Empathie und exakter Beobachtung. Durch Schlichtheit und Genauigkeit gelingt Keßler mit diesem Roman-Erstling ein Buch, das schön ist, weil es nicht groß sein will." Jan Brachmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.11.20
"Die Gespenster von Demmin erzählen von diesem diffusen Unwohlsein, das entsteht, wenn das Gestern auf dem Heute lastet. Verena Keßler gelingt es auf sehr berührende Weise, dieses Gefühl in Sprache zu gießen ... Die Sprache ist so sparsam, Worte und Bilder sind so treffend und wohl dosiert und die Struktur des Romans ist so gut durchdacht, dass einfach alles stimmt." Änne Seidel, Deutschlandfunk Büchermarkt, 20.10.20
"Verena Kessler erzählt auf zart-zupackende Weise, ohne Sentimentalität, ohne Schuldzuschreibungen ... Wie die Autorin erzählerisch und reflektierend das Heute mit dem Gestern verknüpft, ist faszinierend. In einer klaren, fast lakonischen Sprache, in der jedes Wort sitzt, schafft sie gleichzeitig Distanz und Nähe." Bettina Ruczynski, Sächsische Zeitung, 13.10.20
Mich hat dieser Roman sehr beeindruckt und berührt. Verena Keßler schreibt gegen die Verdrängung des Todes an und sie tut das mit einer erheblichen Leichtigkeit. Für mich war das einer der wenigen literarischen Lichtblicke in diesem eher tristen Herbst. Thea Dorn, ZDF Literarisches Quartett, 09.10.20
Ich finde das ein sehr, sehr gutes Debüt. Mein Herz schlug sofort für diese Figur, diese Art von völlig unkitschiger Tapferkeit finde ich klasse! Das Wissen um das Psychologische zittert in diesem Buch mit einer großartigen Dringlichkeit, die mich sehr berührt hat. Sibylle Lewitscharoff, ZDF Literarisches Quartett, 09.10.20
Die Menschen werden als Grenzgänger gezeichnet, immer zwischen Leben und möglichem Tod changierend. Eigentlich tragisch, aber mit einer großen Liebe zum Überlebenskampf. Das Menschliche wird hochgehalten und abgefeiert. Juli Zeh, ZDF Literarisches Quartett, 09.10.20
'Die Gespenster von Demmin' sind überall im gleichnamigen Debütroman von Verena Keßler: Sie spuken durch Keller und Familien, erschrecken Zeitzeugen und legen sich wie Grauschleier über die Gegenwart. Verena Keßlers Roman ist ein Plädoyer dafür, die Geschichte nicht allzu einfach wegzuerinnern. Julia Lorenz, taz, 19.09.20
Der Roman ist eine beeindruckende Coming-of-Age Story und eine klug komponierte Geschichte von Tod, Trauer und auch Lebensmut ein echter Wurf! Natascha Geier, NDR Kulturjournal, 31.08.20
Der Roman gewinnt Tiefe und Dringlichkeit durch diese makabren Echos aus der Vergangenheit, die immer beklemmender in die Gegenwartsebene des Romans hinein hallen. Ich muss sagen, das ist schon sehr gut gemacht! 'Die Gespenster von Demmin' hätten es mehr als verdient, auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis zu kommen. Sigrid Löffler, Radio Bremen, 30.08.20
Der schwarze Trauerschwan auf dem Cover ist das Totemtier dieses beeindruckenden Debüts, das ein klassischer Coming-of-Age-Roman ist Es ist nicht ohne Risiko, kollektive, historische Traumata mit persönlichen Erfahrungen kurzzuschließen, die Toten vom Mai 45 mit dem verstorbenen Bruder und jugendlichen Selbstmordfantasien auch motivisch eng zu verbinden. Verena Keßler gelingt der Spagat mit Leichtigkeit, auch weil sie den Teenager-Sound nicht überzieht. Richard Kämmerlings, Welt am Sonntag, 16.08.20