was soll man sagen denn WRITTEN BY A MAN... an sich bestimmt eine witzige Idee wenn die Charaktere so unglaublich langweilig wären
In einem Thriller, der eigentlich Spannung und Nervenkitzel bieten sollte, ist es schwer zu verstehen, warum ein solches Zitat überhaupt Platz finden muss:"Damals, als junge Frau, hätte sie so gerne große Brüste und eine Modellfigur gehabt. Die anderen Mädchen an ihrer Schule waren ihr allesamt schöner und begehrenswerter vorgekommen. Aber so war es nunmal. Die Gene des Menschen hatten sich noch immer nicht aus der Zeit herausentwickelt, in der eine Frau nur überleben konnte, wenn sie einen Mann hatte, der sie beschützte und ernährte. Aus der Zeit, in der es viel mehr Frauen als Männer gab, weil die Jagd gefährlich und die Sterberate unter Männern weit höher gewesen war. So, dass sich nur die schönste von allen sicher sein konnte, einen Ernährer und Beschützer zu finden, weswegen die Frauen einander stets Konkurrenten gewesen waren."Es ist schwer, die Augen nicht zu verdrehen, wenn man diese Zeilen liest. Abgesehen von der extremen Geschichtsklitterung und der Tatsache, dass solche Thesen faktisch völlig aus der Luft gegriffen sind, wird hier auf eine Art und Weise argumentiert, die nicht nur sexistisch, sondern auch völlig antiquiert wirkt. Eine solche Darstellung reduziert Frauen zu veralteten Stereotypen, die nicht nur unsinnig, sondern schlichtweg gefährlich sind.Man fragt sich wirklich, was dieses inhaltliche Debakel in einem Thriller zu suchen hat. Ohne Kontext könnte man denken, dass es hier um die Entwicklung des Charakters oder ein Abhängigkeitsverhältnis innerhalb der Handlung geht. Aber nein, weit gefehlt. Der Autor scheint einfach nur diese Ideologie durch die Seiten zu schieben, ohne irgendeinen Bezug zur Handlung oder zu den Figuren zu haben. Und dann kommt noch diese Zeile: [...] "Du kannst dein Mammut mittlerweile sehr gut selbsterlegen." - Entschuldigung, aber was genau sollen wir hier verstehen? Klar, vielleicht könnte das ein Versuch sein, Stärke oder Unabhängigkeit zu symbolisieren, aber so wird es einfach nur eine unbeholfene, nahezu peinliche Metapher für eine Geschichte, die alles andere als spannend ist.Danke, Herr Klitsch, für diese meisterhafte Leistung, ein Thriller zu schaffen, der mit mittelmäßigem Spannungsaufbau und schlecht konstruierten Charakteren daherkamt und gleichzeitig das Patriarchat erklären und "abschaffen" wollte.