"Ihr Leben lang hatte sie zu hören bekommen, dass sie und die Gemeinde im Tal des Herren wandern. Dem Platz für die Auserwählten, an dem Gott ihnen das Licht des Lebens gab, das hinausgetragen werden soll zu den Menschen in der Welt. Aber alles, was ihr begegnet ist, ist Dunkelheit."Hanna und ihr Team erholen sich gerade erst von ihrem letzten Fall, bei dem ein Mädchen bei eisigen Temperaturen verschwunden war, als schon wieder eine Leiche im nördlichen Schweden gefunden wird. Ein ehemaliger Ski-Profi wurde grausam ermordet aufgefunden - zufällig von einem Kind, das am Straßenrand pinkeln wollte. Wer hat den ehemaligen Star auf dem Gewissen? Sein Geschäftspartner, der das Unternehmen mit seiner Alkoholsucht in den Ruin zu treiben droht? Lange Zeit gibt es keinen anderen Verdächtigen. Doch das ändert sich, als eine Erzieherin Sorge um ihre Kollegin äußert, die sie seit mehreren Tagen nicht gesehen hat.Während die Ermittlungen die Polizisten in Atem halten, entwickelt sich aber auch deren Privatleben weiter. Hanna kommt langsam über ihre Ex-Partner hinweg, Daniel versucht, seine junge Familie und die Arbeit unter einen Hut zu bekommen und Anton findet sich auf einem überraschendem Date wieder. Wie auch im ersten Teil spielt in Viveca Stens Krimi "Tief im Schatten" die Natur Nordschwedens eine wichtige Rolle. Sie kann berauschend schön sein, etwa wenn die Skihänge am schneebedeckten Berg beschrieben werden. Genauso kann sie aber auch erbarmungslos sein - etwa dann, wenn Schnee und Glätte Leben bedrohen. Hannas früherer Beruf in einer Spezialeinheit für Vergehen im Rahmen der häuslichen Gewalt spielt in diesem Fall eine größere Rolle. Trotzdem sind viele Dinge dem ersten Buch recht ähnlich, inklusive die Bedrohungssituation am Ende. Wenn man Teil 2 mit etwas Abstand zum ersten Teil liest, ist das aber nicht weiter schlimm. Insgesamt ist auch "Tief im Schatten" ein solider Krimi, der Spaß beim Lesen macht. Die von der Autorin geplante Überraschung zur Auflösung am Ende fällt allerdings etwas klein aus.