Sie wussten es noch nicht, aber der Tod war in ihre Stadt gekommen.
Wie kam ich zu diesem Buch?Durch Zufall wurde ich auf das Buch aufmerksam. Ich habe bereits einige Bücher von Wolfgang Hohlbein gelesen. Nachdem dieses hier dann einige Zeit auf dem eBook-Reader vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen. Es ist mein erstes Hohlbein-Buch seit Jahren.Wie finde ich Cover und Titel?Cover und Titel gefallen mir sehr gut, hat mich beides angesprochen.Um was geht¿s?Normalerweise mag ich Zusammenfassungen in Rezensionen nicht (ihr seid ja wohl alle in der Lage, einen Klappentext zu lesen), aber hier möchte ich doch ein paar Sätze verlieren, weil der Klappentext irgendwie doch etwas irreführend ist.Erzählt wird aus der Perspektive Thornhills, bei dem schnell klar wird, dass er ein Mörder ist. Rückblenden (ein Großteil des Buches) beschreiben seine Vergangenheit als Junge während des Krieges in Gettysburg auf der Seite der Konföderierten, deren Haltung gegenüber den Südstaatlern und anderen Rassen er nach wie vor innehat, bis er fast hautnah die Grausamkeit gegenüber Zivilisten im Krieg mitbekommt. Er mordet aber nicht wahllos, sondern vorwiegend schlechte Menschen, die seinen Weg kreuzen (Zitat: Ich habe nie jemanden getötet, der es nicht verdient gehabt hätte.). Aber warum ist er jetzt eigentlich in der Stadt? Aus Rache? Die hatte er bereits Jahre zuvor, wie der Leser in den vielen Rückblenden erfährt. Aber irgendwie geht es doch darum.An einer Stelle heißt es: ¿Ich habe eine Aufgabe. Eine Mission. Ich weiß noch nicht genau, wie sie aussieht, aber sie ist wichtig.¿ Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich gestehen, ich weiß auch nicht genau, was nun seine Aufgabe war.Die Story wurde in den Rahmen der historischen Realität gedrückt, alles irgendwie um wichtige amerikanische Ereignisse herum positioniert. Sie beinhaltet eine Neuinterpretation des Wendigos, der durch Morden die Lebenszeit der Opfer in sich aufnimmt.Wie ist es geschrieben?Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann.Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Ich empfang die Geschichte als spannend ab der ersten Seite, allerdings schweifte es ab und zu in zu vielen Details ab. Die Zeitsprünge sind nicht gekennzeichnet, weshalb ich mehrmals das Gefühl hatte, den Faden verloren zu haben.Wer spielt mit?Die Charaktere und deren Entwicklung sind teilweise oberflächlich angerissen, teilweise ganz gut gezeichnet. Ich habe sie etwas kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Bei Thornhill geht eher um seine Vergangenheit als um das Jetzt. Und er ist auch nicht der erhabene Massenmörder, er kämpft selbst ständig um sein Leben. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Wie steht es mit der Fehlerquote?In meiner Ausgabe befinden sich noch einige Fehler. Mich stört das leider beim Lesen.Mein Fazit?Ich hatte mir aufgrund des Titels und des Klappentextes etwas anderes vorgestellt, dennoch hat mir das Buch ganz gut gefallen, somit erhält es von mir 4 von 5 Sternchen. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese.