Neue Forschungen und theoretische Analysen zu Lebensformen und Biographie junger Frauen belegen die Widersprüchlichkeit der Modernisierung des Geschlechterverhältnisses. Die "Selbstverständlichkeit" der Gleichheit hat Grenzen und unterliegt geschlechtsspezifischen Modifikationen - dies erleben die jungen Frauen aus Ostdeutschland als besonders einschneidend. In diesem Band werden neueste Forschungsergebnisse vorgestellt - zu den widersprüchlichen Erfahrungen und zur Identitätsbildung in der Adoleszenz, - zur Vielfalt der Lebensentwürfe und zur Uneindeutigkeit der Leitbilder, die die Lebensplanung junger Frauen heute prägen, - zu den Orientierungsmustern junger Männer, - zum Facettenreichtum der privaten Lebensformen, - zu den Risiken der biographischen Übergänge und zu den Perspektiven für ein neues Geschlechterverhältnis.
Inhaltsverzeichnis
Die ungleiche Gleichheit. Zur widersprüchlichen Modernisierung weiblicher Lebensführung.- I. Widersprüchliche Lernprozesse in Kindheit und Adoleszenz.- Identität Beruf Geschlecht.- Weibliche Adoleszenz Neue Möglichkeiten, alte Fallen? Widersprüche und Ambivalenzen in der Lebenssituation und den Orientierungen junger Frauen.- Geschlechter(un)gleichheiten und Schule.- Lebensentwürfe von Mädchen und Jungen in Ostdeutschland.- II. Berufsarbeit und Familie: Dilemma oder gelungene Konstruktion?.- Hierarchie und Differenz. Die (Un-)Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die soziale Konstruktion der Geschlechterhierarchie im Beruf.- Beruflich erfolgreich durch Ehe und Familie? Der Zusammenhang von Lebensform und Berufskarriere.- Transformation und Biographien: Selbstverständlichkeiten im biographischen Konzept junger ostdeutscher Frauen.- III. ,Weibliche` und ,männliche` Leitbilder und Strategien der Lebensführung.- Die Modernisierung der Fürsorglichkeit in der alltäglichen Lebensführung junger Frauen: Neuerfindung des Altbekannten?.- Ungelöste Widersprüche: Leitbilder für die Lebensführung von Frauen.- Biographische Zeitperspektive und Lebensplanung junger Frauen.- Von Wandel keine Spur warum ist Erziehungsurlaub weiblich?.- Gefährdete Sicherheiten und pragmatische Arrangements. Lebenszusammenhänge und Orientierungsmuster junger Männer.- IV. Perspektiven.- Mikropolitik in den Geschlechterbeziehungen: Selbstvertrauen, Anerkennung und Entwertung.- Hinweise zu den Autor/innen.