Hinter dem Namen »East India Company« verbirgt sich eine Monstrosität: eine Firma, die auf eigene Rechnung und mit eigener Armee den ganzen indischen Subkontinent ausplünderte, Schlachten schlug und staatliche Macht an sich riss. An der »Kolonialisierung« Indiens wirkte die britische Krone zunächst nur am Rande mit. Es ist ein Vorgehen, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte des Kolonialismus zieht: Fast immer war es vorrangig ein Projekt des privaten Kapitals. Kommerziell verwertbar war vieles, was die Kolonisten in den Ländern vorfanden: Menschen, Rohstoffe, weites Land - und nicht selten auch begehrte Kunstobjekte, die sich daheim an Interessierte veräußern ließen. Auch für deutsche Museen wurde in Afrika gestohlen, zeigt die Aufarbeitung der Geschichte der Beninbronzen.