Ein Krimi mit kleinen Parallelen zu einem Krimiklassiker, der bei mir für gute Unterhaltung gesorgt hat. Polizeihauptmeister Thies Detlefsen wird von seiner Frau Heike genötigt an der Parisreise eines Französischkurses teilzunehmen. Als die beiden mit anderen Bekannten im Zug sitzen, ist aufgrund eines starken Schneesturmes die Fahrt schnell unterbrochen. Kurze Zeit später wird die teilnehmende Lateinlehrerin Agathe Christiansen tot auf der Zugtoilette aufgefunden. Für Thies steht schnell fest, dass es sich um Mord handeln muss. Wird er es schaffen den Mörder oder die Mörderin zu fassen? Thies Detlefsen ist diesmal ohne sein kongeniale Kollegin Nicole Stappenbek unterwegs und das merkt man ihm als Leser an. Irgendwie fehlt ihm an manchen Stellen die frische Auffassungsgabe seiner Kollegin und er wirkt an manchen Stellen etwas schwerfällig. Der Französisch-Lehrer Jean-Pierre Picon versucht Detlefsen zu helfen schafft dies logischerweise aber nur so semi-professionell. Er sorgt aber für einige humorvolle Momente, auch wenn er Thies an den Rand der Verzweiflung treibt mit seiner Darstellung eines "Poirot für Arme¿. Die einzelnen Nebencharaktere sind gut konstruiert worden und die vielen humorvollen Passagen sorgen für ein sehr zeitloses Leseerlebnis. Oma Ahlbeck mit ihrem Kurschatten in der Nebengeschichte hatte ich dabei besonders ins Herz geschlossen. Sehr gut erzählend und dialogorientiert ist der Schreibstil des Autors. Ich konnte der Erzählung sehr gut folgen und musste des Öfteren einmal schmunzeln. Die Spannung der Geschichte ist gut und sorgt für Kurzweile. Die Handlung wartet mit ein paar Wendungen auf. Auch die zweite Nebengeschichte außerhalb des Zuges sorgt für Fortune bei der Spannung. Trotzdem hätte ich mir einen stärkeren Turn in der Story gewünscht, diese hatte ich hier schmerzlich vermisst. Aber in Summe ist es ein guter Krimi mit viel lokalem Humor, den ich gerne weiterempfehlen kann.