Bücher versandkostenfrei*100 Tage RückgaberechtAbholung in der Wunschfiliale
Jetzt unser Bookcycling entdecken: Gebrauchte Bücher ganz leicht verkaufen
Alle Infos
mehr erfahren
product
product
product
product
cover

Stadt der Nachtigallen

Berlins perfekter Sound

(1 Bewertung)15
170 Lesepunkte
Hörbuch CD
16,95 €inkl. Mwst.
Zustellung: Di, 11.03. - Do, 13.03.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei
Empfehlen

Open Air mit Nachtigall und Klarinette

Der renommierte Experimentalmusiker David Rothenberg hat Musik mit Walen und Insekten, mit Wasser und Wind gemacht: Den faszinierendsten Sound hat er jedoch bei den Berliner Nachtigallen gefunden, die dort im Wettkampf mit dem Stadtlärm über sich hinauswachsen. Also lässt er sich vom Himmel über Berlin durch die Stadt leiten und spürt diese außergewöhnlichen Singvögel in den großen Parks auf. Der Philosoph Rothenberg analysiert ihren Klang und geht der Frage nach, warum sie Dichter und Künstler seit Jahrtausenden so inspirieren. Der Klarinettist Rothenberg jammt mit ihnen und lädt weitere befreundete Musiker dazu ein. So wird dieses Feature zu einer poetischen Begegnung mit der Nachtigall und zu einer Erkundung der Beziehung zwischen der Musik, dem Menschen und seiner Umwelt.

Ein Feature mit Musik und den Stimmen von Eva Mattes, David Rothenberg und Julian Mehne.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
29. April 2020
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage, Gekürzte Ausgabe
Ausgabe
Gekürzt
Laufzeit
57 Minuten
Autor/Autorin
David Rothenberg
Übersetzung
Silvia Morawetz
Sprecher/Sprecherin
Eva Mattes, Julian Mehne
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
CD
Audioinhalt
Hörspiel
Gewicht
66 g
Größe (L/B/H)
139/123/15 mm
Sonstiges
06
GTIN
9783839817902

Portrait

David Rothenberg


David Rothenberg, geboren 1962, ist ein amerikanischer Philosoph und Jazzmusiker. Er studierte an der Harvard University und promovierte an der Brown University. Danach reiste er durch Europa und spielte Jazz-Klarinette. Er ist Komponist, Musiker und Professor fu r Philosophie und Musik am New Jersey Institute of Technology. Von ihm sind die Bu cher

Why Birds Sing

,

Survival of the Beautiful

und

Bug Music: How Insects Gave Us Rhythm and Noise

erschienen sowie 21 Musik-CDs.

Eva Mattes steht seit ihrem zwölften Lebensjahr auf der Bühne und vor der Kamera. Sie hat in vielen Kinofilmen, Fernsehfilmen und Theaterinszenierungen mitgespielt und wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Ihre ungekürzten Jane-Austen-Lesungen zählen zum Schönsten, was die deutschsprachige Hörbuchlandschaft zu bieten hat.


Julian Mehne ist neben zahlreichen Auftritten auf Schauspiel- und Opernbühnen in ganz Deutschland auch als Sprecher für Rundfunk und Fernsehen tätig. Ob anspruchsvolle Sachbücher wie

Die Macht der Geographie

oder packende Krimis von Jean-Christophe Grangé, mit seiner klassischen Stimme und seinen klugen Interpretationen ist er auch eine beliebte Besetzung für viele Hörbücher.


Pressestimmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - RezensionBesprechung vom 20.09.2020

Neues Reisebuch: Mit offenen Ohren durch Berlin

Für die Tasche "In der Musik der Tiere habe ich immer eine Gewissheit gefunden, die der Kreativität des Menschen naturgemäß fehlt", schreibt David Rothenberg in seinem Buch "Nachtigallen in Berlin", das in einer lauen Mainacht im Treptower Park beginnt. Wer nun aber denkt, der Autor lässt die Vögel auf den folgenden Seiten seines Buches mit dieser Gewissheit singen, irrt. Der amerikanische Philosoph und Klarinettist zwingt sie ins Duett.

Rothenbergs Begeisterung für "speziesübergreifende Musik" begann, als er als Teenager mit der Gruppe "Winter Consort" in Berührung kam, die im Wald in einer Kommune lebte und mit Vögeln und mit Wölfen Musik machte. Er wollte mitspielen, sie schickten ihn fort, er möge seinen eigenen Weg finden. Den fand er, und dabei auch Vögel, Wale, Insekten und eine akademische Karriere, die es ihm erlaubte, weltweit zu den Themen Klang und Kommunikation zu lehren und zu forschen. In Helsinki hörte er 1998 zum ersten Mal in seinem Leben eine Nachtigall. Seit 2016 musiziert er jeden Frühling mit ihnen - in Berlin, denn in den Vereinigten Staaten gibt es keine.

Von allen europäischen Städten ist Berlin die mit den meisten Nachtigallen, und auch die mit den meisten Nachtigallenforschern. Rothenberg verschweigt nicht, dass er denen gelegentlich auch auf den Sender gegangen ist. Allein im Treptower Park besiedeln einige Dutzend Nachtigallenmännchen jedes Jahr ihr Revier und singen von Ende April bis Ende Mai, dann nisten sie. Und tatsächlich hörte man sie während des Lockdowns überall, in den Parks, in stillen Wohnvierteln, aber auch an Kreuzungen, als wären sie im Wettstreit mit dem Verkehr.

Ihr Lied sei "eine fremdartige Musik, der Groove einer anderen Spezies", schreibt Rothenberg. Wer jemals eine Nachtigall gehört hat, weiß, dass ihre Weise nicht besonders melodisch ist, dafür aber kraftvoll, unregelmäßig, seltsam perfekt, und vor allem unnachahmbar. Nur ist das Musik, was sie von sich gibt? Oder ist es nur "wie Musik" für uns Menschen? Natürlich könne man letzten Endes nicht wissen, wie es ist, eine Nachtigall zu sein, gibt Rothenberg zu, was ihn aber nicht davon abhält, die Welt sehend, hörend und spielend erfassen zu wollen, als wäre er eine. Nur vielleicht gefällt sein Spiel den Nachtigallen gar nicht? Vielleicht hassen sie Klarinetten und antworten ihm seit Jahren auf Nachtigallisch: "Geh weg. Geh weg. Geh weg"? Würde der Vogel die Klarinette unterbrechen, wäre das wohl ein Anzeichen für Missfallen. Würde er abwarten und antworten, sei das möglicherweise Freundlichkeit. Ignoriere der Vogel die menschliche Musik, demonstriere er damit seine Überlegenheit.

"Einige Menschen sind sauer auf uns, wenn wir mit einer Nachtigall Musik machen. Einmal sind sie aus ihren Wohnungen runter auf die Straße gekommen und haben uns gesagt: ,Diese Nachtigall hat so schön gesungen, bis ihr hier aufgetaucht seid!'", erklärte Rothenberg neulich dem Deutschlandfunk. Vielleicht hätte er den Anwohnern, die sich beschwert haben, seine Elf-Punkte-Anleitung geben sollen, damit auch sie der Tiermusik näherkommen können:

- Vergessen Sie den Namen des Vogels.

- Werden Sie selbst ein namenloser Vogel.

- Wenn ein Erlebnis mit der Musik Ihres Vogels Ihre Musik nicht verändert hat, probieren Sie etwas Neues aus.

- Sie sind nicht der Mittelpunkt.

- Es ist die älteste Musik der Welt. Lernen Sie von ihr.

- Sie ist unbegreiflich.

- Alle Töne sind relevant.

- Spüren Sie ihre Kraft und Freude.

- Hüten Sie sich vor Loops und Basslines (sich wiederholenden Klängen).

- Es ist unser Wesen zu singen.

- Wir sind überflüssig, aber wenn wir uns Mühe geben, schaffen wir vielleicht Musik, die relevant ist.

Wer Rothenbergs Forschung folgen mag, den nimmt er mit auf eine facettenreiche Reise in die Sphären der Klangsammler und Klangforscher, der Sinuskurven, der Wahrnehmungsexperimente, der Naturmusik, der Dichter und Vogelfans, der Performances, der Bücher im Eigenverlag, der Freiflächen und der vielen Avantgardekünstler, die in Berlin eine Heimat gefunden haben wie Korhan Erel, Cymin Samawatie, Techno-Pioniere und andere Vögel, wie etwa Amseln.

"Die besten Jazzmusiker sind für mich die, die man nicht nachahmen kann", sagt Rothenberg an einer Stelle, und man begreift, warum es ausgerechnet Nachtigallen sein müssen, mit denen er spielen will. Denn auch wenn die Titelhelden des Buches (Nachtigallen und die Stadt Berlin) häufig vor seinen Ausführungen zurücktreten müssen, ist "Nachtigallen in Berlin" schlussendlich ein Buch über das Geheimnis der Originalität.

Arezu Weitholz

David Rothenberg, "Stadt der Nachtigallen", aus dem Englischen von Silvia Morawetz. Rowohlt, ca 250 Seiten. 26 Euro.

Zu dem Buch ist eine Website erschienen, auf welcher der Autor viele Klangbeispiele und Videos und Fotos zur Verfügung stellt. www.nightingalesinberlin.com

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

Bewertungen

Durchschnitt
1 Bewertung
15
1 Bewertung von LovelyBooks
Übersicht
5 Sterne
1
4 Sterne
0
3 Sterne
0
2 Sterne
0
1 Stern
0

Zur Empfehlungsrangliste