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Der Sucher

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Ein Fremder, ein Dorf, ein Kind. Und eine Suche, die niemanden verschont.
Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat sich in den Westen Irlands geflüchtet. Die Natur scheint friedlich, im Dorf nimmt man ihn freundlich auf. Da springt sein innerer Alarm an: Er wird beobachtet. Immer wieder sucht ein Kind seine Nähe. Auf den umliegenden Farmen kommen auf seltsame Weise Tiere zu Tode. Stück für Stück gerät Cal in eine Suche, die ihn tief in die Dunkelheit führt.
Eine Geschichte von mächtiger Spannung und Schönheit; ein literarischer Thriller und ein beeindruckender Roman über Familie, Gemeinschaft, die Natur und die Gefahr, die von den Menschen ausgeht. Der neue große Roman der renommierten Bestseller-Autorin Tana French.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
29. September 2021
Sprache
deutsch
Auflage
2. Auflage, Gekürzte Ausgabe
Ausgabe
Gekürzt
Laufzeit
684 Minuten
Reihe
Argon Hörbuch
Autor/Autorin
Tana French
Übersetzung
Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Sprecher/Sprecherin
Wolfgang Wagner
Verlag/Hersteller
Produktart
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
Gewicht
104 g
Größe (L/B/H)
142/138/11 mm
GTIN
9783839818770

Portrait

Tana French

Tana French ist die Bestsellerstimme des anspruchsvollen Kriminalromans. Ihre tiefgründigen Romane um Täter, Opfer und Ermittler aus dem Dubliner Universum finden sich regelmäßig auf den vorderen Plätzen der Bestsellerlisten in aller Welt. Sie wuchs in Irland, Italien und Malawi auf, machte eine Schauspielausbildung am Dubliner Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. Für ihre Kriminalromane wurde sie vielfach ausgezeichnet. Tana French lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Dublin.

Wolfgang Wagner ist Sprecher und Schauspieler. Nach Stationen an verschiedenen deutschen Theatern und diversen Fernsehrollen ist er nun vor allem als Hörbuch- und Synchronsprecher tätig. In seinen eindringlichen Lesungen begeistert er die Hörer mit tiefer und sonorer Stimme.


Pressestimmen

Besprechung vom 01.11.2021

Kommt ein Fremder ins Dorf
So beschaulich ist diese Insel gar nicht: Tana French entdeckt die Abgründe des irischen Landlebens

Florenz, Washington, Malawi, Rom: 1973 in Vermont geboren, zieht die Amerikanerin Tana French, Abkömmling einer irisch-amerikanisch-russisch-italienischen Familie als Kind und Jugendliche mit ihren Eltern durch die Welt. Als sie im Alter von siebzehn Jahren 1990 zum Studium ans Trinity College nach Dublin kommt, wird sie ortsfest - und bleibt es bis heute. Nach einer Laufbahn als Schauspielerin findet sie zum Schreiben, inzwischen gilt sie trotz des amerikanischen und italienischen Passes als irische Autorin. Mit sieben Millionen verkauften Bänden und Übersetzungen in siebenunddreißig Sprachen gehört sie zur oberen Etage internationaler Markenautoren. Und doch zu einer kleinen Gruppe, die sich nicht um Genre-Regeln kümmert: French schreibt nicht plotgetrieben, sie entwickelt die Handlung aus den Charakteren heraus, und das bedeutet manchmal eben, Umwege zu nehmen.

Debütiert hat sie vor vierzehn Jahren mit "In the Woods" (deutsch "Grabesgrün", 2008). Es folgten fünf Bände rund um den Dublin Murder Squad, mit der ungewöhnlichen Technik, nicht auf die immergleichen Ermittler zu setzen, sondern im jeweiligen Folgeband eine Nebenfigur des Vorgängerromans zur Hauptfigur zu machen. Vor drei Jahren dann der erste Roman außerhalb der Serie ("Der dunkle Garten"), und nun der erste, der in der dritten Person erzählt ist und der keinen irischen Protagonisten hat: Kommt ein mittelalter Amerikaner nach Irland, genauer in den rauen Westen der Insel.

Calvin Hooper, Südstaatenjunge und ehemaliger Cop aus Chicago, wurde von seiner Frau aus sehr komplizierten Gründen verlassen, das Verhältnis zu seiner Tochter ist seither so lala. Cal hat sich im fiktiven Dorf Ardnakelty eine Bruchbude gekauft und sucht nach fünfundzwanzig Dienstjahren einen Neuanfang mit Selbstbesinnung und Angeln. Ein Brennen im Nacken verrät ihm allerdings, dass er bei seinen Renovierungsarbeiten beobachtet wird, und zwar nicht nur von den Krähen, die French mit Hingabe beschreibt. Ein dreizehnjähriges Kind namens Trey schleicht sich beinahe wortlos in sein Leben, es entstammt einer zerrütteten Familie und ist hart geworden und verzweifelt, weil sein älterer Bruder Brendan verschwunden ist.

Die Polizei ist offiziell gar nicht erst informiert worden, sie würde ohnehin nichts unternehmen. Deshalb soll Cal den Fall lösen. Einmal Bulle, immer Bulle? Widerwillig macht er sich an die Aufklärung, dabei auf Schritt und Tritt beobachtet von den Dörflern. Vor allem sein nach außen jovialer, letztlich aber undurchsichtiger Nachbar Mart scheint ihm stets zwei Züge voraus zu sein. Obendrein soll Cal mit einer selbstbewussten Witwe verkuppelt werden, die das Spiel der Verlockung auf eine unterkühlte Weise beherrscht.

In epischer Ruhe pinselt French das Panorama einer Dorfgemeinschaft und ihrer Psychodynamiken. Cal hat darin die Rolle des Ethnologen, der beobachten, schweigen und freundlich sein muss, wenn er als Fremder Aufnahme finden will - was im Schöpfungsplan nicht vorgesehen ist. Die Autorin erzählt diese Geschichte nicht in der Tradition des Whodunit, sondern der des Westerns: Ein einsamer Cowboy kommt in die Stadt und möchte die Gerechtigkeit wiederherstellen. Dem Houston Chronicle hat Tana French berichtet, sie habe in der Schreibphase zum ersten Mal Western gelesen, und zwar Larry McMurtrys "Lonesome Dove", Charles Portis' "True Grit" und Patrick deWitts "The Sisters Brothers". Die ersten beiden Titel sind nicht ins Deutsche übersetzt, deWitt gab es zuletzt als Goldmann-Taschenbuch. Die "moralische Ambiguität" der Charaktere habe sie fasziniert, und eine solche wird man auch ihren Romanfiguren attestieren dürfen.

Dabei gerät ihr ausgerechnet der Protagonist Cal manchmal gefährlich nah an die Klippe zum Gutmenschen. Er scheint stets nur noch das menschlich Noble zu wollen, vielleicht weil ihn die Gespenster des Berufslebens jagen, die "unauflösliche Gewissheit, dass etwas Schlimmes auf ihn zurollte, etwas Unabwendbares und Unerbittliches wie ein Hurrikan oder ein Amoklauf". Seine Rolle bei einer Beinahetötung eines schwarzen Jugendlichen empfand er als so unrühmlich, dass er den Dienst quittierte - weil er sich und seinem Job nicht mehr traute. So treffen Echos des Themas Polizeigewalt in den USA auf menschenverachtende Praktiken des Drogenhandels im Hinterland Irlands.

Am Ende geht es darum, wer die Macht hat über die Ordnung im Dorf, wer bestimmt, nach welchen Regeln das Leben in Ardnakelty gespielt wird. Das hat, trotz mancher retardierender Elemente, eine überzeugende suggestive Kraft. HANNES HINTERMEIER

Tana French: "Der Sucher". Roman.

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.

Scherz Verlag, Frankfurt am Main 2021.

495 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon Gwhynwhyfar am 05.05.2022
Der Anfang: "Als Carl aus der Hintertür tritt, haben die Krähen gerade Beute gemacht. Sechs von ihnen hüpfen im hohen nassen Gras und dem gelb blühenden Unkraut herum und hacken auf irgend-was ziemlich Kleines ein, das sich noch bewegt."Cal Hooper, ehemaliger Cop aus Chicago, hat nach seiner Scheidung den Dienst quittiert und sich im Westen von Irland niedergelassen, um seinen Ruhestand auf dem Lande zu genießen. Er hatte sich ein einsam gelegenes Cottage gekauft, ist dabei, es Stück für Stück zu renovieren. Im Dorf nimmt man ihn freundlich auf, aber noch mit Distanz zum merkwürdigen Ami, wettet darauf, dass er es nicht länger als ein Jahr aushält. Plötzlich fühlt sich Cal beobachtet und entdeckt ein Kind, das um sich sein Haus herumtreibt. Ganz langsam schafft er es, einen Draht zu dem Jungen zu finden, der sich aus der Deckung heraustraut und ihm bei der Renovierung eines alten Sekretärs behilflich ist. Der Junge, Treyn, hatte gehört, Cal sei ein Cop. Und irgendwann rückt er mit seinem Anliegen heraus. Sein großer Bruder Brendan sei seit Monaten verschwunden und er glaube, der sei entführt worden, bittet Cal, ihn zu suchen. Der dreizehnjährige Treyn ist ein wilder Typ, misstrauisch und scheu bis unter die Schuhsohlen. Cal bekommt heraus, dass die Familie im Dorf geächtet ist, niemand will etwas mit ihnen zu tun haben. Dabei hat es die Mutter nicht leicht, die von ihrem Mann mit einer Schar Kinder von ihrem Mann sitzengelassen wurde. Cals Mitgefühl regt sich für die bitterarme Familie auf, die sich mehr schlecht als recht durchschlägt. Seine Cop-Neugier ist erwacht und er verspricht Treyn, sich umzuhören. "Cal blickt zur Hecke, als er sich nach der Säge bückt. ¿Wenn du schon zuguckst¿, sagt er,  ¿kannst du dir  auch aus der Nähe anschauen, was ich hier mache. Komm her und hilf mir ein bisschen.¿Die Stille hinter der Hecke ist absolut. Cal spürt sie förmlich vibrieren. Er sägt die Laufleiste ab, pustet den Staub weg und hält sie probeweise an die alte. Dann wirft er sie lässig und locker Richtung Hecke, gefolgt von einem Bogen Schleifpapier. ¿Hier¿, sagt er zur Hecke. ¿Schmirgel das glatt.¿"Auf den umliegenden Farmen kommen Schafe zu Tode. Die Einwohner tun das lässig ab, doch Cal glaubt, hier liegt ein Dorfgeheimnis verborgen. So beschließt er, ein wenig enger in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Nicht einfach, denn das Misstrauen in Ardnakelty gegenüber Fremden ist groß. Es gibt ungeschriebene Regeln, gegen die man als Fremder schnell verstoßen kann, weil man sie nicht kennt. Auch wenn sein Nachbar ihn mit der ein oder anderen alleinstehenden Frau verkuppeln will: Er ist und bleibt der Cop aus Chicago. Und die Männer von Ardnakelty geben ihm unmissverständlich zu verstehen, dass seine Nase nicht in Dinge hereinzustecken hat, die ihn nichts angehen. Cal ist ein moralischer Mensch, lässt sich so leicht nicht einschüchtern. Hier draußen, im wilden Irland, muss er sich auf seinen Instinkt verlassen. Weder steht ihm die Spurensicherung noch ein technischer Dienst für polizeiliche Abfragen zur Verfügung, kein Partner steht an seiner Seite. In der abgelegenen Gegend der Berge und Moorlandschaften kann es gefährlich werden ..."Am Berghang ist es kälter als unten im Weideland. Außerdem hat die Kälte auch eine andere Qualität, als Cal das von seinem neuen Zuhause kennt. Sie ist beißender und anstrengender, geht im schneidenden Wind direkt auf ihn los."Ein literarischer Thriller, der mit Sprache und Atmosphäre besticht, komplexe Figuren, die sich fein gezeichnet langsam aufblättern. Ein Kriminalroman, der sich geruhsam entwickelt, von der ersten Seite hereinzieht, den Thrill spüren lässt, der wie ein fernes Gewitter immer weiter dunkel heranzieht. Der Sucher, ein passender Titel. Cal sucht nach sich selbst, sucht nach dem, was er in seinem Leben falsch gemacht hat, im Job, in der Ehe, in der Kindererziehung - sucht nach einem Neuanfang, sucht nach Zugang zu den Menschen im Dorf. Doch er ist auch der professionelle Schnüffler, der nach einem jungen Mann sucht, versucht, Dorfgeheimnissen auf dem Grund zu gehen. Atmosphärisch schildert Tana Frech das harte Dorfleben, junge Leute ziehen weg, ein Mikrokosmos der eigenen Gesetze, eine karge Landschaft. Empfehlung!Tana French begeistert Krimi- und Literatur-Liebhaber:innen gleichermaßen. Mit ihrer eindrücklichen Sprache zeichnet die irische Autorin markante Gesellschaftsporträts und schaut tief in die Seelen der Menschen. Tana French wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet; ihre Romane stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Sie wuchs in Irland, Italien und Malawi auf, absolvierte eine Schauspielausbildung am Trinity College und arbeitete für Theater, Film und Fernsehen. Tana French lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im nördlichen Teil von Dublin.https://literaturblog-sabine-ibing.blogspot.com/p/der-sucher-von-tana-french-rezension.html
LovelyBooks-BewertungVon Buchina am 15.12.2021
etwas langatmig mit interessanten Charakteren