Das schlichte Cover passt perfekt zu den Vorgängerbüchern von Anne Gesthuysen, und Anne und Freddy stellen einen liebevollen Bezug zum Inhalt her. Anne ist Pastorin in einem kleinen niederrheinischen Dorf, in dem so allerlei schicksalhaftes passiert.
Und die Autorin versteht es mit einer leichten, modernen und bildhaften Sprache, ihre Leser sofort in den Bann zu ziehen. Mir war der erste Teil nicht bekannt, ich habe mich aber sofort zu Hause gefühlt in der illusteren Familie Von Betteray, konnte oft so richtig schmunzeln und fand die Familienbande wie auch die Nachbarschaftsverhältnisse ausgesprochen witzig und unterhaltsam. Es war herrlich, mitzuerleben, was eine wilde Gerüchteküche heraufbeschwören kann und welch spaßige Irrungen und Wirrungen entstehen.
Aber vor allem schwebt das Schicksal über diesem kleinen Dorf. Es vermag Menschenleben zu ändern, Familien zu zerstören und Schuld und Verzweiflung hervorzurufen. Ich war betroffen und traurig, was Menschen, auch aus Unachtsamkeit zustoßen kann, und zu erfahren, wie sie damit umgehen, oder sich manches doch zum Guten wenden kann. Und es war sehr bewegend, zu lesen, was Menschen aus Liebe bereit sind, zu tun. Es sind liebenswerte, ja lebensechte Protagonisten, die mir beste Unterhaltung geboten haben, mir aber einmal mehr sehr bewusst gemacht haben, wie zerbrechlich das Glück ist.
Ein gelungene, richtig abwechslungsreiche Geschichte mit vielen Facetten, die von Eva Gosciejewicz mit viel Engagement und Können sehr angenehm gelesen wurde.